Nach StUB-Aus: Grüne nehmen Freie Wähler in die Pflicht

HÖCHSTADT - Klarer Sieg für die StUB-Gegner. Wobei: Diejenigen, die die Mehrheit auf ihre Seite ziehen konnten, wollen sich am Tag danach nicht als "Sieger" bezeichnen. Viel mehr, so Gerald Brehm und Ludwig Wahl, die Sprecher der Initiative gegen die StUB, gelte es nun, konstruktiv weiterzumachen. Die Grünen sehen auf Seiten der Freien Wähler eine Bringschuld.

„Für die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ist die StUB in den nächsten Jahren aus dem Rennen“, sagt Manfred Bachmayer, der Kreissprecher der Grünen. Gleichwohl habe man das Ergebnis zu respektieren — und nun gelte es, die Alternativen durchzugehen.

Während für die Stadtbahnvariante bereits alle Daten vorliegen, so Bachmayer, „müssen die Freien Wähler für das BRT-Bus-System noch die Hausaufgaben machen.“

+++ Über die Entscheidung diskutieren können Sie in diesem extra für den Bürgerentscheid eingerichtetem StUB-Leserforum.

Man sei äußerst gespannt, sagt der Grüne weiter, auf welchem Weg die Freien Wähler nun die Städte Erlangen, Fürth und Nürnberg von einer Beteiligung überzeugen wollen. „Wir drängen auf eine zeitnahe Entscheidung im Landkreis.“

Erst das Gespräch abwarten

Wahl will sich nicht unter Druck setzen lassen. „Nicht die Freien Wähler, sondern wir alle haben einen Auftrag erhalten“, betont er am Tag nach dem Entscheid. Zu einer Lösung mit dem BRT-Bus-System will er daher nicht konkret werden.

„Jetzt ist erst mal ein Gespräch mit dem Landrat an der Tagesordnung“, sagt Wahl. „Ich erwarte nun eine hochprofessionelle Zusammenarbeit zum Wohle der Bürger.“ Gerald Brehm befindet sich gerade im Urlaub und hat von dort aus via Smartphone die Ergebnisse verfolgt. Das Ergebnis in seiner Deutlichkeit habe ihn dann doch überrascht. Die Befürworter seien mächtig gewesen. Aber die vergangenen Wochen hätten nochmals viel bewegt. Brehm erwähnt einen Info-Abend in Uttenreuth mit 100 Interessierten. Allein dieser habe gezeigt, dass noch ein Informationsdefizit herrschte und die Bürger sich zunehmend gegen die StUB stellten.

„Wir wollen schnellstmöglich optimieren“, so Brehm. Wie ein Alleingang und dessen Finanzierung, vom Herzogenauracher Bürgermeister German Hacker angekündigt, aussehen solle, müsse im Kreistag und in den Gremien behandelt werden.

In unserem Ticker können Sie die Wahl und die Reaktionen vom Sonntag noch einmal nachlesen.