Nebel-Männer des TSV traten ins helle Vorstandslicht

HEMHOFEN - Nach turbulenten Zeiten kehrt beim TSV Hemhofen hoffentlich erst einmal wieder Ruhe ein. Nach zwei erfolglosen Versuchen konnte der Verein in der zweiten außerordentlichen Jahreshauptversammlung innerhalb von drei Monaten einen funktionsfähigen Vorstand wählen.

Nach einem erfolglosen Wahlgang während der ordentlichen Hauptversammlung im März wurde der Versuch unternommen, einen Vorstand zu wählen, dessen Mitglieder beim Zeitpunkt ihrer Wahl teilweise nicht einmal Mitglieder des Vereins waren.

Mit dieser nebulösen Sache war das Registergericht nicht einverstanden und schob flugs einen Riegel vor. Damit wurde nun zum einen eine weitere außerordentliche Hauptversammlung mit Neuwahlen für den Vereinsvorstand notwendig.

Überdies mussten alle Entscheidungen dieses Übergangsvorstands mangels Mandat zurück abgewickelt werden. Zu allem Überfluss kam auch noch ein folgenschwerer Wasserschaden im Duschbereich des Sportheims dazu, der den Sportbetrieb des TSV Hemhofen teilweise lahmlegte.

Die Stunde der Retterin

Alle diese Wirrungen brachten den TSV Hemhofen fast bis an den Rand der Auflösung. Ingrid Stelzer-Hertel entschied sich aber bereits im März, im Falle einer Neuwahl als erste Vorsitzende anzutreten und damit den Verein zu retten. Maßgeblich unterstützt wurde sie dabei vom zweiten Vorsitzenden Franz Axtmann und Kassenwart Werner Becherer.

Wie der Kassenwart berichten konnte, steht der Verein finanziell auf einer soliden, gesunden Basis. Auch die Mitgliederzahlen entwickeln sich positiv. So steigerte sich die Zahl der Vereinsangehörigen von 690 Personen im Jahr 2016 auf 731 Personen diesen Jahres. Der Mitgliederzuwachs ist erfreulicherweise hauptsächlich bei den Kindern zu verzeichnen: Von 235 auf 273 wuchs hier die Zahl des Nachwuchses an.

Der Rumpfvorstand nutzte die letzten drei Monate intensiv, um eine neue Vorstandschaft zusammenzustellen. Wie Ingrid Stelzer-Hertel humorvol umschrieb, wurden sieben junge Männer im Alter von 35 bis 40 quasi "aus dem Nebel" gewonnen, um Verantwortung für den Verein zu übernehmen. Sie stellten sich zur Wahl und wurden mit großer Mehrheit in den Vorstand bestimmt.

Zukünftig wird Ingrid Stelzer-Hertel von Mathias Batz als zweitem Vorsitzenden unterstützt. Das Amt des Kassenwarts hat Christian Hagen inne, er kann sich aber auf die Unterstützung durch den alten Hasen Werner Becherer als zweiten Kassenwart verlassen. Schriftführer bleibt Franz Axtmann, unterstützt von Karin Mitranescu. Als Beisitzer werden Marc Schubert, Karl Neidhardt und Danilo Kubitzka fungieren. Leiter des Finanzausschusses bleibt Gerd Brandmähl-Estor. Zum Leiter des technischen Ausschusses wurde Georg Bergner gewählt, dem bei Bewältigung seiner Aufgaben Frank Kaul und Johannes Kießling zur Seite stehen.

Ende gut alles gut

Mit diesem funktionierenden Vorstand nach drei Anläufen zeigte sich auch Bürgermeister Ludwig Nagel erleichtert und zufrieden. "Eine Gemeinde wie Hemhofen kann auf einen tatkräftigen Sportverein wie den TSV nicht verzichten", sagte er und dankte auch dem Übergangsvorstand vom März für sein Engagement: "Denn ohne Sie wäre es bereits damals für den Verein sehr eng geworden", meinte der Bürgermeister.

Auf den neuen Vorstand warten schon jetzt die ersten großen Herausforderungen. Vieles ist zu tun. "Das Vereinshaus ist nach und nach zu sanieren, denn es muss mindestens noch die nächsten zehn bis 15 Jahre seinen Dienst tun", bemerkte Ingrid Stelzer-Hertel.

"Nach der Reparatur der Duschkabinen steht die Sanierung des Dachs auf dem Flachbau an. Außerdem muss der Zaun repariert werden," führte die Vorsitzende weiter aus. Der TSV wird auch seine Satzung gründlich zu überarbeiten haben, um weiterhin seine Gemeinnützigkeit gewährleisten zu können. Auch die Beitragsstruktur angesichts steigender Mitgliederzahlen muss den Herausforderungen der Zukunft angepasst werden.