Neundorfer treiben die "Sau" durchs Dorf

NEUNDORF - Am Wochenende feierte Neundorf – wie immer im Oktober – seine „Stod’l Kerwa“. Veranstalter der Kirchweih ist die Neundorfer Feuerwehr, die ein umfang- und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hatte.

 Ob am Samstag den Baum holen und aufstellen, oder am Sonntag der Umzug durch das Dorf, auch die Ortsburschen sind tatkräftig dabei. Das Wetter meinte es mit den Neundorfer auch gut. Bei allen wichtigen Terminen im Freien blieb es trocken – auch beim traditionellen Kirchweihumzug am Sonntagnachmittag. Mit drei bunt geschmückten Wagen ging es, die Musik voraus, lautstark Kerwasliedle singend durchs Dorf.

Das Ortsgeschehen des vergangenen Jahres wird den zahlreichen Besuchern des Umzuges durch den Verkauf des „Neidorfer Kerwasbledla“ sowie an den Umzugswagen nahegebracht. Angeführt wird der Umzug seit Jahrzehnten von der Kerwas-Sau und ihren Treiber. Was es mit dem Sautreiben am Kerwassonntag auf sich hat, erklärte Erich Wagner, ein alteingesessener Neundorfer. In früheren Jahren trieben die Bauern ihre Sau vor dem Schlachten zur Viehwaage. Eines Tages suchte ein Tier das Weite und konnte nur mit Mühe wieder eingefangen werden.

Um solche Zwischenfälle künftig zu vermeiden, wurden die Säue mit einem Strick am Bein am Weglaufen gehindert. Symbolisch passiert dies heute auch mit der (menschlichen) Kerwas-Sau. Am Ende des Umzuges steht ein Brühtrog vor dem Wagen der Ortsburschen und die Kerwas-Sau kommt um ein Bad nicht herum.