Noch nicht im "Kampfmodus"

24.9.2017, 20:40 Uhr
Noch nicht im

© TSV Breitengüßbach

Dieser erste Härtetest zeigte den Franken, dass insbesondere in der Intensität noch gearbeitet werden muss. Sowohl offensiv als auch defensiv waren die Longhorns häufig einen Schritt zu langsam, was auf diesem Niveau aber ausreicht, um einen deutlichen Klassenunterschied ausmachen zu können.

Das sah auch TSH-Trainer Benedikt Aumeier so: "Heute ist bei uns wirklich nichts gelaufen. Wir haben alles versucht, haben Verteidigungen gewechselt, unterschiedliche Systeme gelaufen, mal versucht, über Distanzwürfe zum Erfolg zu gelangen, aber nichts hat funktioniert. Die Gothaer waren hingegen in starker Frühform und man darf gespannt sein, wie sie sich, obwohl sie Aufsteiger sind, in dieser Saison schlagen."

Man müsse nun dringend hart trainieren, um Wettkampfhärte zu finden. Das Team habe positive Ansätze gezeigt, aber es habe die Konstanz und die notwendige Intensität gefehlt.

Von Beginn an wirkten die Gastgeber wacher und aggressiver. So dominierten sie am hinteren Ende die Bretter und sicherten sich Rebound und Rebound und wandelten diese flugs in Fast-Break-Punkte um. Hier tat sich vor allem Lucas Wobst hervor, welcher zehn seiner 14 Punkte im ersten Abschnitt erzielte. Die TSH blieb dennoch beim Viertelstand von 19:24 aus ihrer Sicht im Spiel.

Früher Filmriss

Im zweiten Drittel brachen die Herzogenauracher aus unersichtlichen Gründen plötzlich ein. Vorne ging nichts mehr rein und hinten fehlte die Abstimmung und die notwendige Entschlossenheit, um die Attacken der Gothaer abzuwenden. Dabei drehte nun Kristian Kullamäe mächtig auf. Der Sohn des legendären Gert Kullamäe, der einst bei Serienmeister Brose Bamberg engagiert war und dort für seinen Dreipunktewurf bekannt war (sein Rekord lag bei über 70 getroffenen Dreiern ohne Fehlwurf), tat es seinem Vater gleich und verwandelte Distanzwurf um Distanzwurf. Egal ob aus dem Vollsprint, dem Dribbling oder stehend aus der Ecke – Kullamäe traf. Folglich setzten sich die Thüringer Punkt um Punkt ab und führten zur Halbzeitpause mit 50:31.

Nun hätte schon ein Wunder passieren müssen, um das Spiel noch mal zu drehen. Doch der Gothaer US-Center Robert Franklin verhinderte jede aufkeimende Spannung. Er rackerte und wühlte unaufhörlich unter dem Korb und sicherte sich dabei sagenhafte 19 Rebounds – ein Wert, den sonst manchmal eine ganze Mannschaft erreicht. Dazu steuerte er noch 17 Punkte bei und die Gastgeber tuckerten auf ruhigem Fahrwasser in Richtung ersten Saisonsieg. Vor dem Schlussabschnitt stand es dann schon 72:48.

Im Schlussabschnitt gaben sich die Longhorns zwar nicht auf, versuchten über ihre großen Spieler um Patrick Horstmann und Ben Gahlert wieder ins Spiel zu kommen und kamen noch einmal etwas heran. Aber wann immer ein Fünkchen Hoffnung am Horizont zu sehen war, löschten die Gothaer diesen in Windeseile, indem sie entweder einen Dreier einnetzten oder den Ball unter den Korb zu Franklin spielten, der hochprozentig abschloss. So sicherten sich die Thüringer schließlich verdient ihren ersten Saisonsieg und setzen sich aufgrund der Höhe sogar an die Tabellenspitze.

Longhorns: Dinkel 17, Feuerpfeil 5, Gahlert 12, Krause 6, M. Kaiser 5, Nakic 3, Horstmann 13, Übbing 2, Schlindwein, Eismann 4, (Kwilu und V. Kaiser nicht eingesetzt).

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