Nur Metz macht Mühe

9.1.2015, 22:28 Uhr
Nur Metz macht Mühe

© Foto: Roland Fengler

HÖCHSTADT — Es war schon ziemlich einzigartig, was sich in der Nürnberger Arena abspielte. Da, wo sonst die Ice Tigers in der DEL wirbeln (während sie auswärts meist untergehen), waren die Gäste akustisch klar in der Überzahl. HEC-Pressesprecher Martin Steinau: „Es waren etwa 300 Schlachtenbummler von uns dabei, vom EHC 80 waren es nur rund 50 Anhänger.“

Auch spielerisch war es von Anfang an das erwartete Einbahnstraßen-Eishockey. Im Minuten-, manchmal sogar im Sekundentakt tauchte der Tabellenzweite vor dem erst 21-jährigen Goalie Carsten Metz auf. Doch das der einen Glanztag erwischt hatte, zeigte sich bereits in der 2. Minute, als Daniel Jun, der Höchstadter Spielertrainer und immerhin Topscorer der gesamten Bayernliga, frei vor ihm auftauchte und Metz die Scheibe meisterlich parierte.

Klassisch ausgekontert

Im gleichen Stil ging es weiter, vor allem, als die Gäste erstmals in Überzahl agieren durften. Doch sie ließen in diesen zwei Minuten vier, fünf „Hochkaräter“ liegen, was sich rächte, als die Achtziger, gerade wieder komplett, einen ihrer wenigen Konter starteten. Am Ende stand Dominik Härtlein frei vor Philipp Schnierstein und markierte das 1:0.

Das Spiel war damit auf den Kopf gestellt. Und bis zur ersten Drittelsirene rauften sich die Höchstadter Fans andauernd die Haare, denn es war schier unglaublich, welche Chancen ihre Angreifer vergaben beziehungsweise welch großartigen Reaktionen Metz zeigte. Seine größte Tat vollbrachte er gegen Daniel Tratz, der einen Nachschuss abgab – doch der eigentlich schon geschlagene EHC-Keeper brachte die Fanghand doch noch an den Puck.

So ging es mit 0:1 in die Pause, doch nach dem Seitenwechsel ließ der Chef seine Mannschaft nicht weiter zittern. Nach Vorlage von Thilo Grau schloss Jun einen schönen Angriff zum Ausgleich ab. Die beiden ersten HEC-Reihen zauberten phasenweise (in der dritten fehlte kurzfristig André Lenk wegen einer leichten Verletzung, Stephan Hiendlmeyer ist die lange Verletzungspause noch anzumerken), vergaßen aber weiter das Toreschießen.

Kurze Rauferei

In der 28. Minute kam erstmals Derbystimmung auf, als Jiri Ryzuk und Michael Gietl ein wenig rauften. Nun war etwas mehr Platz auf dem Eis, den die Alligators optimal nutzten. Grau behielt vor Metz diesmal die Nerven, „schaute“ den Torhüter aus und traf ins lange Eck zur 2:1-Führung.

Kurz darauf konnte sich Schnierstein bei einem Nürnberger einmal auszeichnen, dann aber spielten nur seine Vorderleute. Einziger Vorwurf: Nur noch das 3:1 durch Patrik Dzemla sprang vor der zweiten Pause heraus.

Im Schlussdrittel wurde es nicht mehr richtig spannend, auch wenn die Kellerkinder aus Nürnberg weiter wacker im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen hielten. Die endgültige Entscheidung war das 4:1 erneut durch Jun, fünf Minuten vor Schluss schnürte auf der Gegenseite auch Härtlein seinen Doppelpack. Das ließ sich Dzemla nicht bieten, der nur 30 Sekunden später ebenfalls zum zweiten Mal traf. Fazit von Pressesprecher Steinau: „Metz hat den EHC vor Schlimmerem bewahrt, sonst hätte es leicht zweistellig enden können.“

Somit reicht es den Alligators, wenn sie sich am Sonntag (Achtung: Spielbeginn schon um 18 Uhr) einen Punkt gegen den HC Landsberg schnappen, der momentan auf dem neunten Rang liegt. Dann wäre der begehrte zweite Platz vor der Zwischenrunde gesichert.

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