Ohne die Top Drei tapfer, aber chancenlos

23.3.2014, 20:14 Uhr
Ohne die Top Drei tapfer, aber chancenlos

© Tsimplostefanaki

Dass Rogers und Imberi ausfallen könnten, war zu befürchten – und so kam es auch. Der US–Center kam nicht rechtzeitig von einer Dienstreise zurück, und bei Imberi war die Bänderdehnung im Knöchel noch zu frisch für einen Einsatz. Aber dass Trainer Peter Simon wenige Stunden vor dem ersten Sprungball auch eine Absage von Kapitän Mike Kaiser (aus beruflichen Gründen) erhielt, war dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

So packte der Coach seine Sportsachen ein und avancierte nach längerer Pause mal wieder zum Spielertrainer – und sorgte in der 28. Minute für einen „historischen“ Moment: Als erster Stadtrat (er war am vergangenen Sonntag für die Grünen gewählt worden) warf er einen Korb für die Longhorns.

Es war der Treffer zum 51:61 und eine nette Randnotiz, mehr aber auch nicht. Denn selbst den größten Optimisten im Herzogenauracher Anhang war klar, dass die starken Unterfranken mit dieser Besetzung nicht zu schlagen sein würden. Zwar betrug der Rückstand da nur zehn Punkte, aber man hatte das Gefühl, dass der Spitzenreiter jederzeit einen Gang zulegen konnte. Die zwei Würzburger Topstars Paul Brotherson (30 Punkte) und Felix Hoffmann (23) bekamen weitaus mehr Päuschen auf der Bank als üblich, und der Gästetrainer konnte munter durchwechseln, ohne dass der Sieg in Gefahr geriet.

Immerhin hielten die Longhorns mutig dagegen, alle Spieler – selbst der nur kurz eingewechselte Karen Buniatian – trugen sich in die Korbschützenliste ein. Und das Ergebnis wurde auch erst im Schlussdurchgang etwas deutlicher, als die Gästetruppe um ihr sprunggewaltiges „Känguru“ (Brotherson ist Australier) noch frisch wirkte und die Hausherren körperlich etwas nachließen.

Bis dahin hatten sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitgehalten. Im ersten Viertel hatten sie es sogar versäumt, den haushohen Favoriten, der sich Kopf an Kopf mit dem FC Bayern München II ein packendes Titelrennen liefert, ein wenig zu ärgern. Vor allem Adrian Dlugosch trieb die heimischen Fans zur Verzweiflung. Etwa ein halbes Dutzend Mal legte der Zweimetermann aus nächster Entfernung neben die Reuse, was für kollektives Stöhnen sorgte. So stand es nach zehn Minuten standesgemäß 13:23.

Beim 25:30 sah es nochmals so aus, als ob die TSH herankommen könnte. Zuvor hatte der agile Markus Person den fast 20 Zentimeter größeren Lars Buss spektakulär geblockt. Aber diesen Zwischenspurt konterte Würzburg im Stil eines Meisters und führte zur Halbzeit wieder mit 44:32. 67:53 hieß es nach drei Durchgängen, am Ende waren es 23 Punkte Rückstand – keine Schande, wie auch Peter Simon findet: „Den Umständen entsprechend haben wir uns gut verkauft. Wenn wir unsere einfachen Korbleger und Freiwürfe (nur 50 Prozent) besser genutzt hätten, hätten wir Würzburg sogar länger ärgern können. Ohne ihre drei besten Werfer kann keine Mannschaft gegen den Besten der Liga bestehen. Wir haben immerhin eine ansehnliche Partie für das Publikum geboten.“ Vor allem Ali Awarke, Toni Donhauser und Benno Schüpferling stemmten sich gegen eine höhere Niederlage.

TSH: Patton 5/1 Dreier, Person 3, Aumeier 7, Dlugosch 8, Buniatian 2, Awarke 10, Simon 5, Donhauser 16/1, Schüpferling, Benno 12/3.

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