Ökologische Aufwertung des Bimbachs

24.7.2015, 16:39 Uhr
Ökologische Aufwertung des Bimbachs

© Fotos. Jeanette Seitz

Tatsächlich waren einige Anwohner gekommen. Ihnen erläuterten Diplom-Biologin Maria Hahner vom Planungsbüro „ifanos Wasser & Landschaft“ sowie Landschaftsarchitekt Herbert Studtrucker, die mit den Planungen und der Bauüberwachung beauftragt sind, was am Bimbach in Haundorf vor sich geht. Dieser wird nämlich in einem etwa 100 Meter langen Abschnitt naturnah umgestaltet.

Der bisher geradlinig verlaufende Bach erhält ein neues, gewundenes Gewässerbett, das alte Bachbett wird verfüllt. Der Bimbach, der bisher am Fuß eines Steilhangs am südlichen Talrand verlief und streckenweise in Privatgrundstücke eingreift, wird damit vom Steilhang abgerückt und etwas weiter nach Norden auf die Wiese, die in städtischem Besitz ist, verlegt.

Mit der Gewässerverlegung sollen zum einen die Privatgrundstücke vor weiterer Erosion der steilen Uferböschungen geschützt werden und zum anderen der Bimbach und die gesamte Talaue ökologisch aufgewertet werden. Dies geschieht durch eine Reihe von Maßnahmen: Ein Teil der Talaue wird tiefer gelegt und die Uferböschungen werden abgeflacht.

Stetiger Wechsel

Die flachen, unbefestigten Ufer lassen zukünftig die Eigendynamik des Gewässers wieder zu, das heißt, es wird einen stetigen Wechsel von Bodenabtrag und –anlandung geben. Durch den Einbau von sogenannten Störsteinen im Gewässerbett sowie Totholz auf der Sohle und am Ufer werden die Strukturvielfalt verbessert und die Strömungsdiversität erhöht. In den Uferböschungen werden Wurzelstöcke eingebracht, die Kleinfischen als Unterstand dienen.

Bevor die Bagger anrollten, sorgte die Fischereifachberatung Mittelfranken übrigens dafür, dass zunächst abgefischt wurde: Rund 150 kleine Fischchen wie zum Beispiel Elritzen und Stichlinge kamen da zum Vorschein. Auch an Amphibien ist der Bimbach reich. „Die haben sich schon selbst umgesiedelt“, sagte Preinl und erhielt Zustimmung von einem Anwohner, an dessen Teich sich schon Frösche angesiedelt hätten, wie er sagte. Einen Biberdamm habe man in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde abgebaut, berichtete Preinl weiter.

Südlich des Bimbachs soll auf Teilflächen eine blütenreiche Staudenflur entwickelt werden, die einer Vielzahl an Libellen und Schmetterlingen Lebensraum bieten wird. Die nördlichen Uferbereiche und Teilflächen des südlichen Ufers werden mehrmals im Jahr gemäht, sodass die Ufer zugänglich werden und der Bimbach sichtbar bleibt. Zum Verweilen und Spielen sollen Steinquader einladen, die in der Aue und entlang der Ufer gesetzt werden. Auf einzelnen Steinblöcken kann das Bachbett trockenen Fußes überquert werden.

Der westlich angrenzende Bachabschnitt wurde bereits im Februar dieses Jahres in Angriff genommen. Hier wurde im Rahmen der Gewässerunterhaltung die steile Uferböschung entlang der privaten Grundstücke mit großen Sandsteinquadern gesichert. Eine Umgestaltung des Bachlaufs war in diesem Abschnitt wegen der beengten Verhältnisse nicht möglich. In dem aktuellen Bauabschnitt stehen nun aber ausreichende Entwicklungsflächen zur Verfügung, die einen ökologischen Ausbau des Bimbachs ermöglichen.

Und die Baumaßnahmen schreiten zügig voran. Das neue Bachbett ist bereits in seiner groben Struktur angelegt, das alte Bachbett zum Großteil verfüllt. Es folgen nun die Feinarbeiten wie die Modellierung der Uferböschungen und der Einbau der Steine und Holzelemente. Schon am 12. August soll alles fertig sein.

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