Orgel in St. Stephanus in neuem Glanz und bester Technik

27.5.2018, 08:57 Uhr
Orgel in St. Stephanus in neuem Glanz und bester Technik

© Foto: Niko Spörlein

Ursprünglich 15 Register, hat die auf der Empore des Gotteshaus installierte "Strebel-Orgel" (Baujahr 1910) nun weitere neun Register. Sie sei jetzt "grundtöniger", ganz so, wie sie der Erbauer namens Strebel einmal konzipierte, sagte Orgelbaumeister Johannes Vleugels. "Wir haben ein halbes Jahr lang renoviert, alles, was gemacht werden musste, vor allem das Leder, die Pfeifen und das Holz erneuert". Zwischenzeitlich wurden die hergerichteten Orgelteile in der Werkstatt des Meisters in Hardheim (Odenwald) gelagert, schließlich musste man die Deckenrenovierung (wir berichteten) von St. Stephanus abwarten.

Das "Innenleben" der Orgel wird jetzt nach und nach mit den schon im Kirchenschiff gelagerten Pfeifen ausgestattet. Diese wiederum sind teils so lang, dass die mittels einer Hebebühne auf die Empore gehoben werden müssen. Ist die Orgel in vielleicht sechs Wochen fertig, so Vleugels, werden die Töne aus 1300 Pfeifen erklingen. Allerdings nicht so, wie es Strebel einmal vorsah, rein pneumatisch, sondern wieder elektrisch, denn auch die Elektrik sei vollkommen überholt worden und sei jetzt auf dem neuesten Stand.

Der früher – vom Hauptschiff aus betrachtet – auf der linken Seite fest stehende Spieltisch werde rollbar sein und könne bei Bedarf auch in die Mitte der Empore geschoben werden. Ursprünglich hatte die Adelsdorfer Orgel laut Vleugels an der Außenmauer der Kirche auch mächtige Holzpfeifen. Im Laufe der Zeit, der stetigen Renovierung und Veränderung der Orgel seien diese allerdings nach und nach verschwunden. Jetzt hat die "neue" Orgel in Adelsdorf wieder diese bis zu fünf Meter hohen Holzpfeifen, die Vleugels in seinem Lager hatte und die genau passten. Es dominieren allerdings auch neue Zinnblei-Pfeifen, die an der Vorderfront – vom Holzumbau umgeben – glänzen.

Sanieren statt Neukauf

Vor über zehn Jahren schon hatte Pfarrer Holger Fiedler die Generalsanierung der Orgel angestoßen. Alternativ wurde auch über ein komplett neues Instrument diskutiert. Fiedler, der inzwischen Dekan in Hof ist, meinte damals, dass die alte Orgel so sei wie ein nicht mehr fahrbares Auto. Da würden auch keine neuen Sitzbezüge helfen, um es wieder zum Laufen zu bringen. Nun, man einigte sich darauf, jetzt unter Pfarrer Thomas Ringer die imposante Orgel einer Generalsanierung zu unterziehen.

Altbürgermeister Armin Goß als "Chef" der Orgelbaufreunde trommelte in Sachen Finanzierung unermüdlich und versteigerte sogar viele der alten Pfeifen im vergangenen Jahr am Dorffest (mit Pfarrer Ringer).

Geschätzte Kosten der Generalsanierung: 250 000 Euro. Natürlich werde die neue Orgel nach ihrer kompletten Installierung feierlich eingeweiht, meinte Cäcilia Galster vom Pfarrbüro, man müsse aber die Fertigstellung noch abwarten.

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