Patrik Dzemla beendet die Zitterpartie der Alligators

11.1.2015, 21:08 Uhr
Patrik Dzemla beendet die Zitterpartie der Alligators

© Foto: Stefan Hippel

Dort erwartet der HEC zum Auftakt bereits am kommenden Freitag den ECDC Memmingen, gegen den man noch eine Rechnung offen hat: Am vergangenen Sonntag kassierten die Panzerechsen eine empfindliche 3:7-Schlappe im Allgäu.

Gegen Landsberg hätte den Höchstadtern bereits ein Punkt gereicht, um sicher Zweiter zu werden. Doch erstens ist solch ein Taktieren im Eishockey (und nicht nur da) gefährlich und zweitens liegt eine solche Denkweise den Alligators prinzipiell nicht. So starteten sie furios offensiv in die Begegnung. Schon nach 23 Sekunden hieß es 1:0. Kapitän Daniel Sikorski hatte nach dem gewonnenen Bully geschossen, der Puck wurde zwar abgewehrt, doch nach einer schnellen Passstafette landete er zentral vor dem Tor bei Thomas Urban, der nicht fackelte und Keeper Christoph Schedlbauer keine Chance ließ.

Kurz darauf folgte die erste Strafzeit gegen die Landsberger, und hier sah es so aus, als ob die Hausherren den Neuling aus der Halle schießen wollten. Mit tollen Aktionen wurde die HCL-Abwehr immer wieder ausgehebelt. Jedoch wollte die Scheibe einfach nicht ins Tor - ein Phänomen, das bereits am Freitag in Nürnberg aufgetreten war, wo es lange dauerte, bis die Alligators das Schlusslicht geknackt hatten.

So hielt der so stark gestartete Aufsteiger lange den knappen Rückstand und hatte durch Ex-Profi Mike Dolezal, Marius Dörner und zwei Mal Markus Rohde durchaus Chancen zum Ausgleich, auch denn der HEC optisch weiter überlegen blieb und gute Chancen verzeichnete. Dass es zur ersten Pause dennoch schon 2:0 stand, hatten die Höchstadter ihrem Spielertrainer Daniel Jun zu verdanken, der bei einem energischen Alleingang zwar im ersten Anlauf noch scheiterte, aber im Nachschuss aus spitzem Winkel doch noch traf.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder nicht lange zum dritten Streich – erneut war Jun erfolgreich, diesmal mit einem technisch feinen Rückhandschuss. War das schon die Vorentscheidung? Zumal Sikorski wenig später noch einen Pfostenknaller verzeichnete und das Team weiter im Vorwärtsgang agierte. In der 26. Minute rückten die Alligators aber einmal zu weit auf, so dass die Schwaben mit einem präzisen Konter verkürzten.

Eine Wende sollte das aber nicht sein, letztlich schien der Tabellenzweite dem Neunten vor allem technisch zu sehr überlegen, was sich auch beim 4:1 zeigte, das wunderschön herausgespielt war. Urban mit seinem ebenfalls zweiten Treffer war der Nutznießer. Danach freuten sich alle mit Stephan Hiendlmeyer, der nach langer Verletzungspause seinen ersten Saisontreffer zum 5:1 beisteuerte.

Was dann passierte, dürfte Jun die nicht gefallen haben, denn nun verlor sein Team komplett die Disziplin, kassierte umgehend den zweiten Gegentreffer, geriet danach mehrmals ins Schwimmen und fing sich – nach einer umstrittenen Zeitstrafe – tatsächlich noch das 5:3 vor dem zweiten Seitenwechsel. Ronny Glaser sah da nicht unbedingt glücklich aus.

Im Schlussabschnitt schepperte der der Puck, abgefeuert von Jun, nach 20 Sekunden einmal an den Pfosten. Doch Landsberg ließ nicht locker, nach einem Fehlpass von Patrik Dzemla machte Gäbelein seinen Hattrick perfekt. Dann schien gar das 5:5 gefallen zu sein, doch nach kurzer Diskussion ließen die Schiris den Treffer nicht gelten, weil das Tor verschoben war. Aber nun flatterten die Nerven nicht nur bei Glaser, auch seine Vorderleute brachten offensiv kaum noch etwas zuwege. Das einfache, geradlinige Eishockey der Gäste führte fünf Minuten vor Schluss verdientermaßen zum Ausgleich. Nun schien Platz zwei noch in Gefahr, aber Fortuna war mit den Alligators: Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe machte Dzemla den Deckel drauf – und knapp 500 HEC-Fans fiel ein Felsblock vom Herzen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare