Pedale treten von Röttenbach nach Dechsendorf

25.6.2009, 00:00 Uhr
Pedale treten von Röttenbach nach Dechsendorf

© Claudia Freilinger

Der (Geld-)segen kommt von oben. Im Rahmen des Programms «Kommunale Sonderbaulast an Staatsstraßen» macht der Freistaat Mittel locker (wir berichteten), die sowohl der Gemeinde Röttenbach als auch der Stadt Erlangen die Finanzierung ermöglichen. Sie müssen dann nämlich nur noch ein Viertel der Baukosten übernehmen. Deswegen kann sich jetzt wohl auch Bürgermeister Siegfried Balleis für das Projekt begeistern.

Das war nicht immer so. Weil der Radweg über vier Gemarkungsgrenzen verläuft, sind die Interessen äußert unterschiedlich. Die insgesamt 3,3 Kilometer lange Strecke schneidet nämlich zum Beispiel auch Heßdorfer Gebiet. Da die Gemeinde aber keinen direkten Nutzen hätte vom Bau, wollte sie die auf ihrem Teilstück anfallenden Kosten von 259 000 Euro auch nicht übernehmen. Und die 100- Meter-Strecke, die über gemeindefreies Gebiet gehen, wollten ebenfalls finanziert sein. Hier springt jetzt der Freistaat ein. Insgesamt trägt er Kosten in Höhe von 276 000 Euro. Hinzu kommt dann noch das neu aufgelegte Sonderprogramm, dass Röttenbach und Erlangen entlastet. An der Gemeinde bleiben dann von den Baukosten rund 23 000 Euro hängen.

Einzige Voraussetzung: Der Bau des Radwegs muss spätestens 2010 beginnen, sonst sind die Mittel futsch. Deswegen wurden die Grundlagen jetzt gelegt. Die Gemeinde Röttenbach hat die benötigten Grundstücke bereits erworben.

Experten haben außerdem die Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit des möglichen Trassenverlaufs geprüft. Ergebnis: Der Weg verläuft von Röttenbach bis Röhrach und auch von Röhrach nach Dechsendorf westlich der Staatsstraße. In Dechsendorf wird er am Kreisverkehr mit dem bestehenden Erlanger Radwegnetz verknüpft.

Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl lobte bei der Vorstellung der Planungen besonders seinen Amtsvorgänger Hans Mitschke «für seinen unermüdlichen Einsatz für das Projekt». Auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Müller habe sich bei Staatsminister Joachim Hermann immer wieder für die Sache stark gemacht. Da sei Dank angebracht. «Schließlich ist Röttenbach eine sehr Fahrrad agile Gemeinde.»