PI Herzogenaurach: Neuer Chef auf Zeit

HERZOGENAURACH - Neues Gesicht in der Polizeiinspektion Herzogenaurach: Tobias Kopseel wird die Dienststelle das nächste halbe Jahr leiten.

Polizeioberkommissar Tobias Kopseel hat viel vor: Er strebt den Aufstieg in den höheren Dienst an. Doch hierfür ist es erforderlich, dass er auch einmal selbstständig eine Dienststelle leitet. „Führungsbewährung“ nennt sich das. Und beileibe nicht jeder Interessent bekommt eine Chance dazu.

Doch Tobias Kopseel hatte Glück. Denn der eigentliche Leiter der Polizeiinspektion Herzogenaurach, erster Polizeihauptkommissar Norbert Hacker, wurde abberufen, um übergangsweise die Stellvertretung der Polizeiinspektion Nürnberg Mitte zu übernehmen. Dort hatte man kurzfristig einen adäquaten Vertreter mit Erfahrung gesucht.

Nach dem Wechsel von Alfons Schieder nach Bamberg als Vizepräsident der Bereitschaftspolizei übernahm nämlich der eigentliche Stellvertreter der Polizeiinspektion Nürnberg Mitte die Leitung kommissarisch, sein Posten war also vakant.

Zum 1. Mai übergibt Hacker nun das Zepter an Kopseel — zumindest bis Ende Oktober, dann kehrt Norbert Hacker nach Herzogenaurach zurück. Tobias Kopseel strebt danach ein Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster an, um zum Polizeirat aufzusteigen.

Davor jedoch muss er sich erst noch in einem Assessment Center bewähren — nur 50 Prozent der dortigen Teilnehmer werden überhaupt zum Studium zugelassen. Dennoch: „Mit dieser Führungsbewährungs-Position hat Tobias Kopseel schon eine große Hürde genommen“, betont Norbert Hacker. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Schließlich kommen nur die Besten nach Herzogenaurach.“ Er selbst freut sich auf die Herausforderungen in Nürnberg. Dort hat er es mit 280 Mitarbeitern und einer hohen Einsatzdichte zu tun.

Tobias Kopseel dagegen hat nun 35 Leute unter sich und hat bereits alle kennengelernt. Das ist für ihn auch das Schöne an einer kleineren Polizeiinspektion, „man ist nah dran an den Mitarbeitern und den Bürgern.“ Kopseel ist 38 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne (3 und 8 Jahre alt). Er wohnt in Kleinschwarzenlohe, das ist ein Ortsteil des Marktes Wendelstein. 1997 ist er in den Polizeidienst eingetreten.