Playoffs: Höchstadt kämpft sich gegen Erding zurück

25.2.2018, 21:23 Uhr
Playoffs: Höchstadt kämpft sich gegen Erding zurück

© Foto: Jürgen Hauke

Daniel Jun nahm lieber eine Auszeit. Der wieder genesene Spielertrainer der Höchstadt Alligators hatte seinem Team etwas zu sagen, besonders nette Worte dürften nicht gefallen sein. Zwölf Minuten waren im zweiten Viertelfinale des HEC beim TSV Erding gespielt – und die Höchstadter lagen mit 0:3 zurück. Schon wieder, nach dem missglückten Heimauftakt am Freitag, den der HEC überraschend mit 3:4 verloren hatte.

Wieder hatten die Alligators unnötige Strafen kassiert, zwei der Tore machten die Erdinger in Überzahl. Der Treffer zum 2:0 und 3:0 fielen innerhalb einer halben Minute, vor dem zweiten hatte Lukas Lenk gerade auf der Strafbank Platz genommen. Immerhin schienen sich die Alligators nach dem erneuten Schock wieder zu fangen, auch wenn Jonas Steinmann im Erdinger Tor erneut eine starke Partie ablieferte.

Bei den Alligators ersetzte der zuletzt angeschlagene Philipp Schnierstein Goalie Carsten Metz, Stürmer Ales Kreuzer fehlte erneut wegen Grippe. Auch Angreifer Jiri Mikesz reiste nicht mit nach Erding, allerdings aus freudigem Anlass – er war in der Nacht zum Sonntag zum zweiten mal Vater geworden.

Noch im ersten Drittel gab es wieder Hoffnung für die Alligators: HEC-Verteidiger Markus Babinsky schaffte es in der 17. Minute Steinmann aus kurzer Distanz zu überwinden, Vitalij Aab hätte eine Minute später um ein Haar sogar noch das 2:3 nachgelegt, scheiterte aber.

Im zweiten Drittel fing die Partie nun spätestens an frappierend an das Auftaktmatch zu erinnern: Denn wie schon am Freitag drehte der HEC kurzzeitig auf und konnte durch Lukas Lenk (26.) und Tomas Urban (28.) auf 3:3 ausgleichen. Wie verwandelt waren die Alligators aus der Kabine gekommen, sie bestimmten nun die Partie.

Doch die Gladiators aus Erding bestraften jede kleine Unaufmerksamkeit: Nach 33 Minuten traf Marco Deubler zum 4:3. Vor allem die erste Reihe der Höchstadter, bestehend aus Lukas Lenk, Vitalij Aab und Michal Petrak hatte den erneuten Ausgleich auf dem Schläger, doch gelingen wollte er nicht. Zweimal trafen die Alligators nur die Latte.

Immerhin war der HEC dieses Mal rechtzeitig aufgewacht, es blieben noch 20 Minuten, um die Partie zu drehen. Und was jetzt kam, hatte es in sich. Auf den 4:4-Ausgleich durch einen Schlagschuss von Babinsky folgten die ersten hitzigen Diskussionen. Die Folge: Erdings Coach Thomas Vogl wurde mitSpieldauerstrafe verbannt.

Kurz darauf ging der HEC zum ersten Mal im Viertelfinale in Führung, weil Thilo Grau einen Schuss von der Blauen Linie entscheidend abfälschte. Allerdings blieb Höchstadt sich treu und kassierte in Person von Oleg Seibel die nächste unnötige Strafe. Erding nutzte die Überzahl zum Ausgleich durch Philipp Michl (56.).

Becher flogen aufs Eis

Doch auch darauf hatte Höchstadt eine Antwort: Michal Petrak bediente den vor dem Tor lauernden Vitalij Aab und es stand 6:5 für den HEC (58.). Weil ein Teil der Erdinger Fans den deutschen Ex-Nationalspieler offenbar im Abseits gesehen hatten, überschlugen sich nun die Ereignisse. Sitzkissen und Becher flogen auf die Eisfläche, die Schiedsrichter unterbrachen die Partie.

Nach einer Viertelstunde ging es weiter, die Gladiators nahmen für die letzten knapp zwei Minuten ihren Goalie Steinmann für einen sechsten Feldspieler herunter. Doch auch eine Überzahl – Lukas Lenk kassierte fünf Minuten und eine Spieldauerstrafe wegen hohen Stocks – half den Gastgebern nicht mehr.

Die Alligators haben sich in die Serie zurückgekämpft und sie ausgeglichen. Am kommenden Freitag können sie in Führung gehen. Mit einem schnellen Ende des Viertelfinales, das im "Best-of-Seven"-Modus ausgetragen wird, rechnet in Höchstadt allerdings niemand. „Der Punkt heute war wichtig und das heutige Ziel wurde erreicht, aber das wird noch eine lange Serie werden“, sagte Spielertrainer Daniel Jun nach der nervenaufreibenden Partie am Sonntag.

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