Pommersfelden: "Kirchenasyl" für Katholiken

1.6.2015, 12:00 Uhr
Pommersfelden:

Die zahlreichen Besucher – viele von ihnen standen im Eingangsbereich und außerhalb der Kirchentür – nahmen die Nachricht mit spontanem Applaus auf. In ökumenischer Verbundenheit hatte die evangelische Kirchengemeinde diesen Sonntag auf einen eigenen Gottesdienst verzichtet, um gemeinsam von der Schlosskapelle Abschied nehmen und für die musikalische Begleitung durch den Posaunenchor sorgen zu können.

Pater Stephan sprach von „einem traurigen Anlass, von Trauer und Betroffenheit, die wir gemeinsam tragen.“ Er blickte kurz auf die Gründung der Filialkirchengemeinde im Jahr 1982 zurück und zitierte aus einem Kirchenführer, den Pfarrer Egmont Topits 1986 herausgegeben und 1999 zum Abschluss von Renovierungsarbeiten neu aufgelegt hatte: „ein ehrfürchtiger Ort.“

Doch Gott binde sich nicht an Räume und heilige Stätten, meinte Pater Stephan im Vergleich zur biblischen Geschichte Jakobs. „Er ist oft da, wo niemand ihn vermutet und er sucht von sich aus die Verbindung zum Menschen.“ Abschließend bedankte sich der Pfarrvikar für den zahlreichen Besuch des Gottesdienstes sowie namentlich bei Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Peter Walz und Kirchenpflegerin Johanne Belzer „für die gute Arbeit, die sie in dieser schwierigen Phase geleistet haben: Wir sind auf einem guten Weg.“

Nach Differenzen, vordergründig über die Pflege der denkmalgeschützten Räume der Kirche von Schloss Weissenstein, hatte der Graf den Nutzungsvertrag mit der Katholischen Kirchenstiftung vor einigen Monaten gekündigt. Eine sehr umstrittene Entscheidung.

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