Powerhandball fast in Perfektion

21.10.2018, 19:54 Uhr
Powerhandball fast in Perfektion

In Bad Langensalza kamen die Herzogenauracherinnen zunächst gut ins Spiel. Schnell lagen sie nach Toren von Laura Wedrich, Nina Bestle und Saskia Probst mit 3:0 in Front. Routinier Petra Popluharova markierte dann für den THC den ersten Treffer. Ihre Mannschaft kam von nun an immer mehr auf und erzielte durch Julia Redder den Ausgleich zum 5:5.

Redder, ausgestattet mit einem Doppelspielrecht für den Zweitligisten BSV Sachsen Zwickau, war auch diejenige, die Herzogenaurachs Abwehr vor größere Probleme stellte. Vor allem ihren Toren war es zu verdanken, dass sich die Heimmannschaft bis zehn Minuten vor der Pause auf sechs Tore mit 16:10 absetzte.

Erst eine personelle Umstellung in der Abwehr und die Einwechslung von Martina Ebersberger für die glücklose Juliane Gerling zwischen die Pfosten leiteten die Herzogenauracher Aufholjagd ein. Ebersberger parierte einige wichtige Bälle und eröffnete mit ihren Pässen das Tempospiel der Turnerschaft. Mit einem 6:0-Lauf kämpfte sich die TSH bis zur 27. Minute wieder auf ein Unentschieden zurück.

In den letzten Minuten der ersten Halbzeit entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch. Aus dem die Herzogenauracherinnen als vorläufiger Sieger herausgingen. Durch die Tore von Linkshänderin Saskia Probst und Julia Drachsler, die den Ball in letzter Sekunde im gegnerischen Netz versenkte, führten die Gäste zur Halbzeit mit 19:17.

Die zweite Halbzeit begann mit einer aufregenden Szene, in der Saskia Probst in der schnellen Mitte von einer Gegenspielerin unfair gestoppt wurde. Dies wurde vom Schiedsrichtergespann Lisa-Caureme Oesker/ Alix Ramcke mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet, was den THC-Trainer Andrej Minijevski so in Rage brachte, dass er sich erst eine Gelbe Karte und dann eine Zeitstrafe einhandelte. Mit dieser Aktion brachte er nicht nur seine Mannschaft in eine missliche Lage, sondern bescherte den Herzogenauracherinnen auch ein Überzahlspiel, das sie in beeindruckender Weise für sich nutzten.

Sowohl im direkten Gegenstoß als auch in der zweiten und dritten Welle spielte die Turnerschaft ein sensationelles Tempo. Zudem zeigte sich Laura Wedrich eiskalt von der Siebenmeterlinie und verwandelte alle sieben Strafwürfe. Nach 40 Minuten stellte Linksaußen Sarah Stephan mit einem Dreierpack innerhalb zweier Minuten eine Fünf-Tore-Führung her.

Auch mit zwei kurz hintereinander genommenen Auszeiten konnte der THC II nicht den Herzogenauracher Powerhandball stoppen. Sogar Torfrau Martina Ebersberger konnte sich in der 44. Minute in die Torschützenliste beim 29:20 eintragen. Mitte der zweiten Halbzeit vergrößerte die gut aufgelegte Saskia Probst den Abstand auf zehn Tore. Diesen Vorteil gaben die Herzogenauracherinnen nicht mehr her und entschieden das Spiel am Ende deutlich mit 42:26 für sich.

Mit der mannschaftlich geschlossenen Leistung setzte das Team von Trainer René Friedrich ein Ausrufezeichen und begeisterte mit dem höchsten TSH-Sieg in der Drittligageschichte auch ihren Trainer: "Wir haben heute selbst beim Sechs-Tore-Rückstand die Ruhe behalten und im Angriff weiterhin sehr diszipliniert gespielt. Die Mannschaft ist gut drauf und alle haben momentan richtig Spaß am Spielen. Wichtig ist, dass wir jetzt konzentriert bleiben, um uns weiterhin im Mittelfeld festzusetzen."

Aktuell belegen die Handballdamen von der Aurach den fünften Tabellenplatz, jedoch haben sie schon zwei Spiele mehr auf dem Konto als die direkten Verfolger. Nächste Woche gibt es wieder die Möglichkeit den Herzogenauracher Powerhandball vor Ort zu bestaunen. Am kommenden Sonntag ist der HV Chemnitz zu Gast in der Gymnasiumshalle. Das ist die Mannschaft, der die TSH im vergangenen Jahr nach zwei umkämpften Relegationsspielen den Vortritt im Kampf um den Klassenerhalt lassen mussten. Diese Rechnung wollen die TSH-Damen sicherlich wieder begleichen.

TSH: Ebersberger 1, Gerling; Drachsler 2, Stephan 5, Egle, Wedrich 11/7, Bestle 3, Brockschmidt 1, Probst 9, Schneidereit 1, Lang 1, Theobald 4, Neumann 4.

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