Probst: Das "Küken" fliegt ins Nationalteam

9.2.2015, 18:13 Uhr
Probst: Das

© Foto: Stefan Hippel

Saskia Probst (am 13. Februar wird sie 17 Jahre alt), die zu Beginn dieser Saison vom HC Cadolzburg in die erste Frauenmannschaft nach Herzogenaurach gewechselt war, hat eine Einladung des Deutschen Handballbundes (DHB) zu einer Länderspielreise der U 17-Nationalmannschaft nach Norwegen (16.-19. Februar) erhalten.

„Damit hatte ich gar nicht gerechnet, denn bislang stand ich noch auf der Warteliste“, so die talentierte und glückliche Probst. Somit wird schon frühzeitig ein enormer Aufwand belohnt, dem sie sich mit bemerkenswerter Unterstützung ihrer Eltern aussetzt: Immerhin spielt sie aktuell auch in der B- Jugendmannschaft des ESV Regensburg, welche in der Oberliga große Ziele anstrebt. Aufgrund ihrer DHB- Zugehörigkeit bekam sie ein Doppelspielrecht für eine höherklassige Frauenmannschaft, eine Lösung, die vom DHB nachhaltig unterstützt wird.

Der Reise nach Skandinavien vorgeschaltet ist ein zweitägiger Lehrgang, bevor man dann gegen die Auswahlmannschaften von Gastgeber Norwegen sowie Serbien anzutreten hat. Gemessen an den hervorragenden Frauenteams dieser beiden Nationen warten da zwei bärenstarke Vertretungen auf das deutsche Team mit ihren Trainern Frank Hamann und Zuzana Porvaznikova.

Es folgt ein weiterer Lehrgang, bevor die Mannschaft am 20. und 23. März in Ungarn zwei Qualifikationsspiele gegen Griechenland und die Ukraine zu bestehen hat. Die eigentliche Europameisterschaft für die U 17- Jugendlichen findet dann im August in Mazedonien statt, doch so weit möchte Saskia noch nicht denken: „Nun versuche ich erst mal bei den anstehenden Einsätzen mein Bestes zu geben, vielleicht kann ich mich da für die nächsten Aufgaben empfehlen“, so die auch in der Schule nicht minder engagierte Probst.

Mit Freude verfolgen auch Mannschaftskameradinnen, Trainer Udo Hermannstädter und Abteilungsleiterin Christine Odemer bei der TSH diese rasante Entwicklung ihres „Kükens“, wobei man sich nicht mit fremden Federn schmücken will: „Die Einladung hat sie zunächst ihrem großen Talent zu verdanken, ebenso der vorzüglichen Aufbauarbeit in ihrem Ausbildungsklub Cadolzburg und dem Mitwirken in der Jugendmannschaft von Regensburg an der Seite von vielen anderen Talenten. Doch auch bei uns ist sie nicht mehr wegzudenken“, so Hermannstädter über die bislang erfolgreichste Torschützin seines Teams.

Außergewöhnlicher Instinkt

Dabei verweist er auf ihren außergewöhnlichen Instinkt in der richtigen Sekunde den Gegenstoß zu starten, ihre größte „Waffe“ neben einer erfreulichen Unbekümmertheit. Gerade hier aber gilt es noch nachzubessern, denn ein zu früher Antritt in die Offensive entblößt manchmal die eigene Abwehr, was von Bayernligafrauen umgehend bestraft wird.

Saskia Probst räumt ein, dass natürlich mit den Gleichaltrigen beim ESV die Spielfreude im Vordergrund steht, während sie bei den Spielen mit den Frauen der TSH in der Oberliga wesentlich intensiver gefordert werde. Bedauerlich, dass diese Mannschaft sowohl gegen Bergtheim als auch in der wichtigen Begegnung mit Haunstetten II wegen parallel stattfindenden Einsätzen für Regensburg auf Probst verzichten muss. Aber man muss ohnehin abwarten, wie lange ein solches Talent überhaupt zu halten ist . . .

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