Puppen wecken Erinnerung an junge Tage

5.6.2018, 05:35 Uhr
Puppen wecken Erinnerung an junge Tage

© Foto: Anestis Aslanidis

Heimleiterin Irmgard Walz freute sich riesig, als Seniorenbeiratsvorsitzender Brüne Soltau die Puppenhäuser übergab. "Die werden ein Hingucker", war sie sich sicher.

Puppen wecken Erinnerung an junge Tage

Dabei sind die Stuben nicht nur zur Dekoration da, erklärte Soltau. "Sie sollen dazu dienen, dass sich Menschen spielerisch erinnern können." Einige Bewohnerinnen haben früher auch Puppenstuben gehabt, sie können sich so in ihre Kindheit zurückversetzen. Erinnerung ist nicht nur ein schöner Zeitvertreib, sondern wichtiger Bestandteil der Arbeit mit Senioren, vor allem auch mit Demenzpatienten.

Auf alle Fälle: Die Augen vieler Bewohnerinnen und Bewohner wurden gestern richtig groß, als sie die drei Stuben – ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und eine Küche (mit separater, größerer Kochstelle) – zum ersten Mal erblickten.

Die wertvollen Spielstuben aus Amerika hat die Herzogenauracherin Renate Schaufler gespendet. "Das war einmal ein Geschenk für meine Tochter." Später standen die Puppenhäuser auf dem Dachboden, und durch einen Wasserschaden war ziemlich viel beschädigt worden. "Ich habe mir schon überlegt, ob ich sie wegwerfen soll."

Doch zum Glück kam dann der Kontakt mit dem Seniorenbeirat zustande. Die "Herzo-Heinzelmännchen" und die Bastel-, Näh- und Strick-Gruppe beschlossen, die Puppenstuben wieder herzurichten. "Sie waren schon restaurierungsbedürftig", bestätigt Michael Baltz. Und so ging es an die Arbeit: Horst Wanka tapezierte, Harald Ruppender und Hans-Jürgen Heinzel sorgten für die Elektrotechnik sowie eine abnehmbare Plastik-Schutzhaube, Klaus Bedner und Horst Bayer kümmerten sich um die Möbel, Jutta Heß und Christine Müller übernahmen die Nähsachen. Aus der Bastel-, Näh- und Strickgruppe stellten Gisela Gessner, Renate Menges und Waltraut Pintzka Bekleidung, Bettdecke und den Teppich her. Außerdem wurden verschiedene neue Kleinteile gespendet.

"Toll geworden ist das", freute sich auch Renate Schaufler, und es tut ihr beim Anblick der restaurierten Stuben auch gar nicht leid, sie als Dauerleihgabe gegeben zu haben. "Wenn ich sie sehen will, weiß ich ja, wo ich hingehen muss." Die Arbeit hat den Heinzelmännchen und der Bastelgruppe so viel Spaß gemacht, dass sie nun weitere Puppenstuben sucht. Denn gerne würde man weitere Alten- und Pflegeheime mit solch schönem Spielzeug erfreuen.

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