PWC-Anlage: Klebheim muss die Kröte schlucken

15.10.2016, 06:00 Uhr
PWC-Anlage: Klebheim muss die Kröte schlucken

Damit sind die Hoffnungen ausgebremst, der Landkreis Erlangen-Höchstadt könnte ganz ohne einen neuen Parkplatz davonkommen. Die Autobahndirektion geht mit dem Standort Klebheim in das Planfeststellungsverfahren. „In zwei bis drei Wochen werden die Unterlagen eingereicht“, sagt der Heßdorfer Bürgermeister Horst Rehder. „Ab diesem Zeitpunkt werden wir alle unsere rechtlichen Möglichkeiten ausnutzen und unsere Einwände vorbringen.“

Dabei setzt die Gemeinde besonders auf die Artenschutz-Karte. Ein Gutachten des Geologen Otto Heimbucher käme zu einem anderen Ergebnis als das der Behörde. Hier wolle man investieren, betont Rehder.

Für den Bürgermeister von Heßdorf ist mit dieser Standort-Entscheidung die Waage endgültig gekippt. „Bislang war die Autobahn für uns gleichermaßen Fluch und Segen“, sagt er. „Aber wir sind sowieso schon gestraft durch den massiven Lkw-Verkehr in unserem Gewerbegebiet, der ja eigentlich verboten ist.“ Und jetzt das. Rehder und sein Amtskollege aus Adelsdorf, Karsten Fischkal, hatten sich schon seit Jahren ein Stoppschild gewünscht für das Projekt.

Schließlich stünden auf den rund 60 Kilometern zwischen Geiselwind und dem Parkplatz „Weißer Graben“ bei Tennenlohe immerhin insgesamt acht Raststätten zur Verfügung. Die staatlichen Planer allerdings zählen Geiselwind und Gremsdorf nicht mit, weil die Autohöfe in privater Hand sind. Sie sprechen von einem Bedarf von 900 Lkw-Stellplätzen — bei einem momentanen Ist-Stand von 300.

Die Lücke wird auch der neue Standort nicht alleine füllen. Auf jeder Seite (Nord und Süd) sind jeweils 40 Lkw-Stellplätze, zehn Flächen für Groß- und Schwertransporte, acht für Busse, 30 für Pkw und drei Behindertenparkplätze geplant.

Die Behörde rechnet für Januar 2019 mit der Freigabe für den sechsspurigen Ausbau der A 3, in dessen Zuge auch die Rastanlage entstehen soll. Fünf Jahre lang wird auf der 76 Kilometer langen Strecke zwischen Biebelried und dem Kreuz Fürth/Erlangen gebaut. Der Bau läuft in verschiedenen Teilstücken, einen detaillierten Zeitplan gibt es noch nicht, berichtet Fischkal vom Gespräch mit Vertretern der Autobahndirektion.

Auch die Gemeinde Adelsdorf wird im

Planfeststellungsverfahren gehört werden. Bürgermeister Karsten Fischkal erklärt sich schon jetzt mit der Nachbargemeinde solidarisch. „Wir werden deutlich machen, dass wir der Meinung sind, dass es diesen Parkplatz nicht braucht.“

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