Qualität ist da, aber Struktur bleibt schwierig

5.7.2018, 07:00 Uhr
Qualität ist da, aber Struktur bleibt schwierig

© Foto: Matthias Kronau

Einen Fehlbetrag von 124 000 Euro weist die Gewinn- und Verlustrechnung der Herzo Bäder und Gastronomie GmbH, einer Tochter der Herzo Bäder und Verkehr GmbH, aus. 2016 waren es nur 97 000 Euro gewesen. Das Defizit wird letztlich von der Stadt getragen.

Auch für heuer geht die Herzo Bäder und Gastronomie von einem Verlust von 130 000 Euro aus. Das ist aber kein Missmanagement: Auch ein Gutachten des Hotel- und Gaststättenverbandes ist zu dem Schluss gekommen, dass die derzeitige Struktur mit vier Verkaufsstellen (Atlantisrestaurant, SB-Bereich Atlantis, Sauna, Freibad) keine Gewinne zulassen. "Der Personalaufwand ist einfach sehr hoch", betonte Herzo-Werke-Geschäftsführer Jürgen Bauer jüngst im Stadtrat. Mittelfristig werde man keine schwarze Zahlen in der Gastronomie schreiben können. Um den Fehlbetrag künftig in Grenzen zu halten, soll verstärkt über Marketingmaßnahmen nachgedacht werden.

Betriebsleiter Patrick Geiger betonte, dass das Atlantis-Restaurant mittlerweile einen sehr guten Ruf genieße. Gebäck und Kuchen liefere eine Herzogenauracher Bäckerei, grundsätzlich würden immer frische und hochwertige Zutaten für die Gerichte verwendet. Im Restaurant, das einen externen Eingang hat (man muss nicht ins Freizeitbad gehen), arbeiten Mitarbeiter, die nach Tarif bezahlt werden. Das sei eine frühere Entscheidung des Stadtrats gewesen, erklärte Geiger. Das gilt auch für die Mitarbeiter im SB-Bereich (Empore im Freizeitbad), in der Sauna und im Freibad.

Weit auseinander

Ein bauliches Problem im Atlantis kommt hinzu: Sauna und Restaurant sind so weit auseinander, dass eine gemeinsame Küche ohne große Umbaumaßnahmen nicht möglich ist. Und das zeitliche Problem: kein Ruhetag, lange Öffnungszeiten bei sehr unterschiedlicher Kundenfrequenz in den Bädern, und diese Frequenz richtet sich nicht nur nach dem Hunger, sondern vor allem nach dem Wetter.

So bleibt auch in den nächsten Jahren das Dilemma, trotz hochwertigem Angebot keinen Gewinn erwirtschaften zu können. Würde man für alle vier gastronomischen Einheiten zusammen einen Pächter suchen, man würde vermutlich keinen finden, der es wagt. Bürgermeister German Hacker und der Stadtrat würdigten vergangene Woche ausdrücklich auch das Engagement der gastronomischen Mitarbeiter in den Bädern.

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