Radwegtrasse gerodet

10.11.2016, 07:58 Uhr
Radwegtrasse gerodet

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Auf Anfrage hat Stefan Grötsch, stellvertretender Sachgebietsleiter und zuständig für den Straßenbau in den Kreisen Nürnberger Land und Erlangen-Höchstadt, aber auch durchblicken lassen, dass noch immer ein Stückchen Land auf Erlanger Gemarkung nicht in den öffentlichen Besitz übergegangen ist. Größe des zum Bau fehlenden Grundstücks: 20 Quadratmeter.

Wie wiederholt berichtet, ist der Weiterbau des Radwegs — schon Mitte November 2010 wurde das Teilstück zwischen Röttenbach und der Abzweigung nach Röhrach in Betrieb genommen — federführend in der Hand des Staatlichen Bauamts. Doch teilt man sich Aufgaben — zum Beispiel den Grunderwerb — mit der Stadt Erlangen.

Der „staatliche“ Abschnitt, gerechnet von der Röhracher Abzweigung Richtung Dechsendorf, ist etwa 700 Meter lang. Hier befinden sich alle nötigen Grundstücke in öffentlichem Besitz, und man könnte losbauen. Wie Stefan Grötsch schildert, ist als Erstes eine Querungshilfe, sprich Mittelinsel, in der Straßenmündung bei Röhrach geplant, danach wird sich der Radweg immer parallel zur Staatsstraße bis an den Kreisverkehr kurz nach dem Dechsendorfer Ortsschild fortsetzen, dort eine Rechtskurve machen und im Altkirchenweg, einer Stichstraße in ein kleines Wohngebiet, enden. Vom Altkirchenweg muss sich, so Grötsch, der Radler wie jeder Verkehrsteilnehmer in den Kreisverkehr einfädeln und auf der Fahrbahn Richtung Dorfmitte bzw. Stadt Erlangen weiterfahren.

Ein Kilometer des insgesamt 1,7 Kilometer langen Abschnitts führt über Erlanger Gebiet, und der Grunderwerb dafür obliegt dem Liegenschaftsamt der Stadt. Sein schleppender Fortschritt ist der Hauptgrund, warum sich der Bau um so viele Jahre verzögert hat.

Der Radweg wäre freilich ein wichtiger und vor allem von den Fahrradpendlern aus Röttenbach und Hemhofen dringend gewünschter Sicherheitsgewinn, denn die Staatsstraße ist stark befahren und für Radler ein gefährliches Pflaster.

Grötsch zeigt sich guter Dinge, dass das Erlanger Liegenschaftsamt nun auch die letzten 20 Quadratmeter, ein Grundstück vor dem letzten Wäldchen auf dem Weg nach Dechsendorf erwerben kann.

Wenn in den nächsten Tagen noch die Baumstümpfe aus dem Boden gezogen werden, ist die Rodungsarbeit erledigt. Man hat, erklärt Grötsch die Sägen im Oktober sprechen lassen müssen, damit nicht das Naturschutzrecht den Bau abermals verzögere. Denn „Habitatbäume“, also Gewächse mit Lebensraum für Fledermäuse oder Höhlenbrüter dürfen, wenn überhaupt, nur gefällt werden, wenn sie nicht besiedelt sind und sich die Tiere neue Habitate suchen können. Noch dieser Tage werden die Baumwurzeln gerodet und der Boden eingeebnet. Im März oder April 2017 will das Staatliche Bauamt dann die Arbeiten — bei Röhrach — beginnen lassen.

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