Reiselust und Firmenpraktika kurz vor Schulschluss

19.7.2017, 08:57 Uhr
Reiselust und Firmenpraktika kurz vor Schulschluss

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Die Laserdrucker in einigen Schulsekretariaten laufen bereits heiß, denn Zeugnisse für Hundertschaften mehr oder minder lernwilliger Schüler können nicht erst am letzten Schultag gedruckt werden.

"Natürlich müssen die Zeugnisse gemacht werden", plaudert der Herzogenauracher Mittelschul-Leiter Heinz Pröll aus der Schule. Und fügt sofort hinzu: "Im Prinzip können laut Schulrecht bis zum vorletzten Schultag Leistungen erhoben werden, das lassen wir uns nicht nehmen." Also doch kein Laissez-faire für seine rund 280 Schüler?

In der Praxis beträfen solche späten Notenerhebungen "nur einzelne "Spezialfälle", etwa nach Umzügen in der zweiten Schuljahreshälfte. An der Mittelschule laufen diese Woche drei Projekttage. Da werden Schulhauswände mit Graffiti besprüht und Fahrräder auf Verkehrssicherheit geprüft. Der gemeinsame Fahrradausflug fand diese Woche bereits statt. Eine Band probt derweil die Lieder für den Abschlussgottesdienst. Am Donnerstag werden die Entlassschüler verabschiedet.

Am Höchstadter Gymnasium war bereits Notenkonferenz. In dieser Woche steigt das Sportfest "Franken fit", berichtet Vizeschulleiter Roland Deinzer von den Aktivitäten der Schlusswochen. Für diese Sportveranstaltung würden auch einige Lehrer als Aufsichten eingesetzt. Nächste Woche erklingt das beliebte Sommerkonzert

Die Schüler aus der Jahrgangsstufe Q 11 unternähmen lange Fahrten: nach Barcelona, Malta, in die Toscana und an das IJsselmeer in Holland. Wegen der vielen Konferenzen entfällt Ende Juli auch oft der Nachmittagsunterricht. In diesen Tagen brauchen Lehrer mitunter mehr Zeit, um Elterngespräche zu führen, wenn es Fragen zur schulischen Laufbahn ihrer Sprösslinge gibt.

Vom vollen Terminkalender in den Abschlusswochen berichtet auch der Leiter der Ritter-von-Spix-Schule in Höchstadt, Michael Ulbrich. Da gibt es auch Eintragungen wie Schulfest, Schülertriathlon oder Schulball der Examensschüler. Einzelne Klassen fahren auch ins Schullandheim oder nach Berlin. Die Schüler aus den 9. Klassen leisten in diesen Tagen Praktika in heimischen Firmen. Manche Neuntklässler stellten die Weichen zur Teilnahme am "9 plus 2"-Modell. "Dieses Modell zum Erlangen der Mittleren Reife wird sehr nachgefragt", beobachtet Rektor Ulbrich einen aktuellen Trend bei seinen Neuntklässlern.

Das ist aber nicht die einzige Veränderung. "Früher gingen mehr Schüler an die Fachoberschule." Inzwischen würde sich der überwiegende Teil für eine berufliche Ausbildung entscheiden. Ulbrich: "Eine gute Berufsausbildung ist immer noch Gold wert."

Ob Schulfest oder Bücherabgabe: Auch an der Herzogenauracher Realschule gibt es jetzt nach Notenschluss jede Menge zu tun. Wobei die Schulbücher nicht nur abgegeben, sondern gleichzeitig wieder an jüngere Jahrgänge ausgegeben werden. Für Schulleiter Ulrich Langer wäre es eine "schöne Hoffnung", wenn sich Schüler während der Ferien damit beschäftigen würden. Aber eigentlich sollten die Schüler die freie Zeit zur Erholung nutzen.

Erst diese Woche besuchte eine Realschulklasse im Rahmen des Geschichtsunterrichtes das KZ Dachau. Die Streitschlichter machen einen Kletterausflug nach Betzenstein in der Fränkischen Schweiz. Andere planen eine Bootstour auf der Wiesent. Die Fußballerinnen besichtigen die Allianz-Arena in München. Auch das zweitägige Zelten am Monte Kaolino gehört zu den Highlights kurz vor Schuljahresende.

Außerdem runden Wandertage und Museumsbesuche den Veranstaltungsreigen an der Realschule ab. Und im neuen Schuljahr glaubt Langer, dass seine möglichst gut erholten Schüler wieder "richtig Lust auf Neues haben".

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