Revanche geglückt: Höchstadt schießt Miesbach ab

19.1.2018, 23:25 Uhr
Revanche geglückt: Höchstadt schießt Miesbach ab

© Helmut Hollfelder

Spiele zwischen den Höchstadt Alligators und dem TEV Miesbach haben zuletzt öfter einmal einen unvorhergesehenen Verlauf genommen. Als die beiden Teams im März vergangenen Jahres zuletzt aufeinandertrafen, war der HEC danach abgestiegen und die Miesbacher standen plötzlich in der 3. Liga. Es war eine Sensation und bei den Alligators haben sie lange nicht verstehen können, wie das passieren konnte. Und sie sannen zum Wiedersehen beim Auftakt der Zwischenrunde gestern Abend auf Revanche – auf die sie aber lange warten mussten.

Der Grund: Der Mannschaftsbus der Miesbacher steckte im Stau. Ein Gefahrguttransporter war schon am Morgen auf der A9 mit einem Auto zusammengestoßen und umgestürzt. Die Autobahn war bis zum späten Nachmittag komplett gesperrt, der Stau dauerte noch deutlich länger, auch auf den Ausweichstrecken. Der Teambus der Oberbayern kam zwei Stunden lang nicht vorwärts. Immerhin ein Miesbacher Spieler war pünktlich, er war mit seinem Privatauto angereist. Um den Alligators Paroli zu bieten, reichte er allein aber nicht. Der Beginn der Partie musste deshalb um eine Stunde nach hinten verschoben werden, auf kurz nach 21 Uhr.

So wirklich angekommen schienen die Miesbacher nach den Reisestrapazen aber zunächst nicht zu sein. Innerhalb der ersten elf Minuten machten die Alligators kurzen Prozess mit den Gästen, ließen ihnen kaum Luft zum Atmen und führten nach besagten elf Minten schon mit 3:0. Nachdem Michael Petrak und Martin Vojak sich bei zwei vergebenen Gelegenheiten noch warmgeschossen hatten, durfte sich der tschechische Kontingentspieler beim 1:0 bei einem Miesbacher Abwehrspieler bedanken. Der legte Petrak den Puck direkt vor dem eigenen Tor mit einem Fehlpass mustergültig auf, Höchstadts Nummer 40 musste nur noch einschieben (3.35).

Nicht einmal eine Minuten später stand es auch schon 2:0: Höchstadt spielte schnell über Oleg Seibel auf Ales Kreuzer. Der traf direkt vor dem Miesbacher Tor erst TEV-Goalie Anian Geratsdorfer und im Nachsetzen dann doch noch ins Netz (4.28).

Es blieb ein Spiel auf ein Tor, die Miesbacher schafften es kaum einmal aus ihrer eigenen Hälfte auszubrechen. Nach elf Minuten setzte sich Andre Lenk gegen einen Pulk aus gegnerischen Abwehrspielern durch und spitzelte den Puck zum 3:0 ins Tor. Es hätte zu diesem Zeitpunkt gut und gerne auch schon 4 oder 5:0 stehen können. Petrak bleibt liegen

Doch die Oberbayern wachten nun langsam auf, erstmals deutlich sichtbar, als TEV-Kapitän Peter Kathan Höchstadts Kreuzer energisch am Torschuss hinderte. Im zweiten Drittel machten die Miesbacher dann gehörig Druck, vor allem in den ersten beiden Überzahlspielen der Partie. Denn das Schiedsrichtergespann ging mit Strafzeiten sehr sparsam um. Auf dem Eis wurde die Atmosphäre dadurch bisweilen etwas hitzig, etwa als Petrak nach einem Schlag auf den Arm zunächst liegen blieb und es keinerlei Sanktion gab. Trotzdem entglitt den Unparteiischen nie. Erst gegen Ende wurde es hitziger, kurz vor der Schlusssirene prügelten sich HEC-Spielertrainer Daniel Jun und Maximilian Meineke.

 

Die Miesbacher konnten aus beiden Powerplays kein Kapital schlagen und schafften es auch sonst nicht den im ersten Drittel noch beschäftigungslosen, nun aber gefragten Philipp Schnierstein zu überwinden. Die nach dem Foul an Petrak etwas aufgeheizte Stimmung wurde dadurch gelockert, dass der Tscheche bald wieder auf dem Eis stand und Lukas Lenk nach 33 Minuten das vorentscheidende 4:0 auflegte (33.32). Damit war den Miesbachern der Zahn gezogen. Im letzten Drittel traf Petrak bei einer 5:3-Überzahl nur den Pfosten, erzielte das 5:0 aber einfach etwas später, indem er den Puck durch die Beine von Geratsdorfer schob. Andre Lenk hätte per Penalty noch auf 6:0 erhöhen können, scheiterte aber mit einer Drehung zu viel an Geratsdorfer. Matthias Stumböck gelang noch der Anschlusstreffer, doch um 23:25 Uhr war die Höchstadter Revanche perfekt.

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