Rot glänzt im Schlamm

1.3.2015, 18:54 Uhr
Rot glänzt im Schlamm

© Fotos: Horst Linke

Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schnee abwechselnd mit Schneeregen, dazu ein tiefer Untergrund – für ihren Saisonauftakt hatten sich die Duathleten in der Tat eine echte Herausforderung herausgesucht.

Darunter waren viele Hobbysportler, aber durchaus auch ambitionierte Triathleten. Vor allem die roten Trikots des von einem Nürnberger Sicherheitsunternehmen gesponserten Teams Arndt fielen auf, auch wenn sie gegen Rennende immer mehr von Schlamm bedeckt waren. Im Männerrennen belegten die „Roten“ fünf der ersten sechs Plätze, bei den Frauen stellten sie mit Sandra Stopp die einsame Siegerin.

Die kam als eine der wenigen Finisher „sauber“ ins Ziel. Am niedrigen Tempo kann es nicht gelegen haben, und ein Schutzblech besitzt sie auch nur am Hinterrad. Erst tags zuvor war sie vom Trainingslager aus Fuerteventura zurückgekehrt, unter diesen Umständen war sie sehr zufrieden mit ihrer Form, „auch wenn die Beine noch ein wenig schwer waren“.

Die Nürnbergerin fand es zwar „kalt und nass“, aber insgesamt habe ihr das Rennen viel Spaß gemacht. Ihre Gegnerinnen haben sie von Beginn an nur von hinten gesehen. Margrit Elfers vom TV 1848 Erlangen hatte als Zweite einen respektvollen Abstand von dreieinhalb Minuten. Insgesamt erreichten nur 16 Damen das Ziel – im Vergleich: 68 Herren finishten.

Am schnellsten gelang das Martin Pühler, obwohl der gehörige Probleme hatte, wie er im Ziel gestand; am ganzen Körper schlotternd. Das Wechseln sei ohnehin nicht seine Stärke. Diesmal hätte er einen Sieg, der ansonsten ungefährdet war, deshalb beinahe verschenkt.

Auf der ersten Laufstrecke über 4,3 Kilometer war er klar der Schnellste, und auf der durchaus selektiven Radstrecke mit vielen Überrundungen hatte er kaum etwas verloren auf den starken Radfahrer Bernd Hagen, der im Laufsport für den TSV Neuhaus startet, im Triathlon und Duathlon für das Team Arndt.

Doch beim Betreten des TSH-Stadions ereignete sich ein Drama. Pühler: „Erst habe ich das Fahrrad beim Schieben fallen lassen, dann habe ich eine Ewigkeit gebraucht beim Schuhwechsel, weil meine Hände so klamm waren.“ Hagen hingegen hatte auf die Klickschuhe bei der vergleichsweise kurzen Radstrecke (15 Kilometer) verzichtet und war schon auf den abschließenden 2,5 Laufkilometern, als Pühler noch am Schuhwerk herumfummelte. Der Herzo-Cross-Debütant hat die Lehren gezogen: „Nächstes Mal radle ich auch mit den gleichen Schuhen, in denen ich laufe.“

Dank seiner starken Laufleistung ging Pühler, der seit einem Jahr Mitglied bei der TS Herzogenaurach ist, aber dennoch nochmals an Hagen vorbei und hatte viel Lob übrig: „Der Wettkampf ist toll organisiert, und die schwächeren Fahrer sind beim Überrunden immer brav auf die Seite gefahren.“

Nicht ganz so brav war eine Gruppe von drei Rehe, die munter die Radstrecke im Dohnwald kreuzten. Passiert ist zum Glück nichts.

Bildergalerie unter www.nordbayern.de/herzogenaurach

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