Röttenbach: Bällebad statt Werkbänke

28.2.2018, 11:57 Uhr
Röttenbach: Bällebad statt Werkbänke

© Foto: André De Geare

Die 51 Schüler, die von der Schließung der Mittelschule betroffen waren, fahren nun täglich mit der Buslinie 205 nach Höchstadt in die Ritter-von-Spix-Mittelschule. Die Gemeinde Röttenbach gehört genauso wie Adelsdorf oder Hemhofen dem "Mittelschulverbund Höchstadt an der Aisch und Umland" an. Für den Schulbesuch der Röttenbacher Kinder zahlt die Gemeinde eine Pauschale an den Schulverbund: "Das sind 480 Euro Investitionszuschuss sowie 1500 Euro Gastschulbeitrag pro Kind und Jahr", erläutert Bürgermeister Ludwig Wahl. "Also gut 100 000 Euro im Jahr." Das sei schon viel Geld.

Röttenbach: Bällebad statt Werkbänke

© Foto: André De Geare

"Aber es nutzt ja nichts. So schwer mir das fällt, dass wir keine Mittelschule mehr vor Ort haben, aber ich denke, für die Kinder und Jugendlichen ist das die bessere Lösung", sagt der Bürgermeister zur Auflösung der Schule. "Wenn man nur noch ganz kleine Klassen hat, dann findet ja kein richtiges Schulleben mehr statt", erläutert Wahl seine Sicht der aktuellen Situation. Daher sei der Schritt, die Mittelschule aufzulösen, sinnvoll. Und schließlich profitiere auch die Gemeinde davon, gibt er zu bedenken. So sei die Mittagsbetreuung aus dem alten Rathaus in die Räume der ehemaligen Mittelschule gezogen. In dem 1995 errichteten Gebäude können die rund 100 Kinder auf zwei Etagen essen, Hausaufgaben machen und spielen. Lediglich die zwei ehemaligen EDV-Räume seien noch ungenutzt, berichtet der Bürgermeister.

Auch der Keller der einstigen Mittelschule ist umgebaut: In den ehemaligen Werks- und Handarbeitsräumen proben jetzt die Mitglieder der Röttenbacher Blasmusik. Dieser Verein habe zudem eine Kooperation mit einer privaten Musikakademie, die ebenfalls die Räume nutzt. "Die einen tagsüber, die anderen am Abend", so Wahl.

Heiß begehrtes Mobiliar

Ein Teil des alten Schulinventars und Mobiliars ist kürzlich verhökert worden: "Wir haben rund 1800 Euro eingenommen", informiert Frank Schulte vom Fachbereich Familie, Bildung und Soziales. "Der Renner waren die alten Werkbänke."

Im Nu seien die sieben Werkbänke zum Stückpreis von 90 Euro weg gewesen. Auch die Drehstühle und Hocker fanden schnell neue Besitzer, während die normalen Schreibtische und Stühle nicht so gingen, erzählt Schulte. "Wir hatten uns eigentlich ein bisschen mehr erhofft", gibt er zu. Weitere Schulmöbel habe dann noch eine Schule aus Fürth abgeholt. "Der Rest wurde entsorgt."

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