Röttenbach: Gemeinde im Wandel

22.2.2017, 14:56 Uhr
Röttenbach: Gemeinde im Wandel

© Foto: Roland Meister

Gleich zu Beginn gab Wahl bekannt, dass allen Haushalten der Gemeinde erstmals eine ausführliche Broschüre zu den Themen der Bürgerversammlung zugehen soll. Anschließend gab es Fakten und Zahlen — die ersten Zahlen betrafen die Einwohnerzahl. Wie in anderen Gemeinden auch, sind in Röttenbach von den derzeit 4832 Bürgern etwa 30 Prozent 60 Jahre und älter. Allerdings sind 2016 die Geburtenzahlen in Röttenbach erstmals wieder leicht angestiegen. Für die Altersstruktur heißt es dennoch: die Bevölkerung wird zunehmend älter, die Geburtenrate in den letzten Jahren war sehr niedrig und die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter nimmt ab.

Dennoch ist es um die Finanzlage in Röttenbach gut bestellt. Die Gemeinde ist schuldenfrei und hat mit einer Rücklage von rund 6,5 Millionen Euro ein gutes Polster — eine Summe, die sich in 2017 noch leicht erhöhen wird. Es ist aber davon auszugehen, dass die Gemeinde für dieses Geld einen sogenannten Strafzins zahlen muss.

Fast schon erschreckend ist die Zahl der zugelassen Fahrzeuge in der Gemeinde. Einer Einwohnerzahl von 4832 stehen 4220 zugelassene Fahrzeuge gegenüber — Tendenz steigend. Um dem damit wachsenden Verkehr gerecht zu werden, wurde von der Gemeinde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Es kommt zu dem Schluss, dass Verkehrsführung und Knotenpunkte auch ohne Umgehung leistungsfähig genug sind, um das künftige Verkehrsaufkommen zu fassen. Für Radfahrer und Fußgänger soll eine Alternative zur vielbefahrenen Hauptstraße geschaffen werden.

Auch Verbesserungen im Nahverkehr, etwa durch eine dynamische Fahrplaninformation, schlägt das Gutachten vor. Apropos Nahverkehr: Seit dem 13. Februar fährt in Röttenbach der kostenlose, innerörtliche "RöBus". Er soll vor allem den Senioren und nicht mobilen Einwohnern die Möglichkeit bieten, Einkäufe und Arztbesuche zu erledigen. Im Gemeindegebiet werden 24 Haltestellen angefahren. Den Fahrdienst übernehmen derzeit 17 ehrenamtliche Fahrer, welchen an dieser Stelle der Dank des Bürgermeisters galt.

Nur noch Grundschule

Aufgrund rückläufiger Schülerzahlen wird ab dem Schuljahr 2017/18 die Röttenbacher Schule vermutlich nur noch eine reine Grundschule ohne Ganztagsklassen und ohne Mittelschule sein. Deshalb wurde bereits jetzt die Mittagsbetreuung ausgebaut.

Das Bauleitverfahren für das umstrittene Baugebiet im Röttenbacher Westen soll im Lauf des Jahres beginnen. Außerdem soll in diesem Jahr, nach Zusage der entsprechenden Fördermittel, mit der abschnittweisen Umgestaltung des Rathausplatzes begonnen werden, teilte Bürgermeister Wahl mit. Eingeplant sind dabei auch mehrere Ladestationen für E-Bikes und E-Autos. Die Schulstraße soll im Rahmen der Sanierung barrierefrei werden. Zudem soll die Geschwindigkeit von derzeit 30 auf 10 km/h reduziert werden. Geplant und dringend erforderlich ist auch eine energetische Sanierung der Schule sowie der Turnhalle.

Investitionen sind in den nächsten Jahren vor allem im Bereich Kanal und Wasserversorgung erforderlich. Dies ist einer der Gründe, weshalb der Wasserpreis deutlich erhöht werden musste.

Mit Recht stolz sein kann Röttenbach auf seine gemeindliche Stromversorgung. Derzeit gehören 94 Prozent der Haushalte zu den Stromkunden. Um Energie zu sparen, rüstet die Gemeinde derzeit die Straßenlaternen auf LED um. Die derzeitige Ersparnis dadurch liegt bereits bei etwa 14 000 Euro im Jahr.

Auch der Klimaschutz wird in Röttenbach großgeschrieben. Den Anfang machte der technische Betriebsleiter der Gemeinde, der künftig mit einem Elektrofahrzeug unterwegs ist. Die Anschaffung weiterer Elektrofahrzeuge ist geplant.

Für die Dorfverschönerung wurden im Haushalt 2017 Mittel eingestellt und im Umgriff der Schulstraße wurde bereits mit den dementsprechenden Arbeiten begonnen. Die Bauarbeiten für einen Radweg nach Dechsendorf sollen ebenfalls in Kürze starten.

Ein weiteres Thema, das aus den Reihen der Bürger vorgebracht wurde, betraf die diesjährige Veranstaltung des Karnevalclub Röttenbach in der Schulturnhalle (die NN berichteten). Hier mahnte Wahl, doch "die Kirche im Dorf" zu lassen, miteinander reden sei sinnvoller. Dies soll in nächster Zeit zwischen den beteiligten Vereinen geschehen.

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