Röttenbacher Kunstvielfalt im Rathaus

RÖTTENBACH - Am Donnerstag trafen sich 21 Hobbykünstler aus Röttenbach, um im gastfreundlichen Ambiente, mit leckeren Häppchen und Musik die 19. Ausstellung "Kunst im Rathaus" zu eröffnen.

Eine außergewöhnliche Ausstellung, denn solange es die Rathauskunst in Röttenbach gibt, trafen sich erst einmal sämtliche Künstler der Gemeinde, um einer breiten Öffentlichkeit ihre Werke zu präsentieren. Das können die Röttenbacher Künstler, die laut Schwinge Marktl mit Wasserfarben oder Acryl malen, die Mischtechniken anwenden, in Ton oder mit Draht arbeiten, erst, seit Bürgermeister Ludwig Wahl im Amt ist. Wahl, er löste 2008 Hans Mitschke ab, wollte das Rathaus "bunter" machen, das Rathaus sei, so sein Ansinnen seinerzeit, nicht nur Amts- und Behördenstube, es müsse ein Bürgerhaus werden, ein öffentlicher Treffpunkt.

Jeder kann ausstellen

Als dann 2010 das Verwaltungsgebäude im Zentrum der Gemeinde aufgehübscht wurde, schlug die Stunde zu einer Ausstellungsreihe, die ihres Gleichen sucht: Die "Rathauskunst" war geboren. Wahl hat erreicht, was ihm vorschwebte, und brachte mehr und mehr Röttenbacher Künstler dazu, ihre Werke im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung zu zeigen. "Wer ausstellen möchte, der kann dies auch", sagte Schwinge Marktl, die die Rathauskunst seit Anfang an mit Wahl zusammen gestaltet und organisiert.

21 Hobbykünstler allerdings unter einen Hut zu bringen, scheint eine schwierige Aufgabe zu sein, denn bei der Vernissage postierten sich längst nicht alle Teilnehmer auf der Treppe des Rathauses.

Helmut Baensch ließ sich den gemeinschaftlich Künstlerauftrieb jedoch nicht nehmen. Baensch ist mit 94 Lenzen ein Mensch, der sein Leben lang für die Fotografie unterwegs war und seine beeindruckenden Bilder als Retuscheur künstlerisch bearbeitet. Seine Fotos stießen bei Ausstellungen weltweit auf Interesse.

Laut Bürgermeister Ludwig Wahl stehe diese Ausstellung auch unter einem besonderen Stern, denn der Erlös eines kleinen Kunstmarktes, bei dem Objekte zu kleinen Preisen erworben werden können, gehe an das kommunale "Schultütenprojekt", eine segensreiche Einrichtung, die auch Ludwig Wahl auf die Wege brachte und aus der in Not geratene Menschen in Röttenbach Unterstützung erhalten.

"Wir müssen immer wieder in die Kasse greifen, um mit ein paar Euros auszuhelfen", so Wahl, der bei der Vernissage zum Schnabulieren rief, denn erstmals trugen die Männerköche und die Röttenbacher Schmankerlkönigin Melitta Gumbrecht kleine Köstlichkeiten auf. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Karan Klos am Klavier. Zu sehen sind die Werke noch bis zum 30. September zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses.