Röttenbacher Schulturnhalle wird modernisiert

20.7.2017, 09:02 Uhr
Für Veranstaltungen wie das Weihnachtskonzert soll die Röttenbacher Schulturnhalle künftig auch ohne Ausnahmegenehmigung gerüstet sein.

© Rainer Groh Für Veranstaltungen wie das Weihnachtskonzert soll die Röttenbacher Schulturnhalle künftig auch ohne Ausnahmegenehmigung gerüstet sein.

In der Dreifach-Halle finden neben Schulsport, Vereinstraining und Wettkämpfen auch Publikums-Veranstaltungen (z. B. das Weihnachtskonzert oder die Prunksitzung) statt. Ab einer Zuschauerzahl von 200 greift aber die Versammlungsstättenverordnung. Deren Anforderungen etwa an Brandschutz und Fluchtwegen genügt die Schulturnhalle aber nicht. Ausnahmegenehmigungen mussten bislang her.

Außerdem wurden bei der Schulhausbegehung einige Mängel an der 1986 erbauten Halle entdeckt. Auch aufgrund der Förderfähigkeit erschien eine Generalsanierung günstig.

Man muss einiges ändern, schilderte der planende Architekt Harald Fuchs in der Sitzung. Zunächst sollen Fenster und Fassade besser gedämmt werden, später Umkleideräume und Sanitäranlagen renoviert. Ebenso wird die Tribüne West, die aktuell gesperrt sei, "wiederbelebt". Dort soll unter anderem ein Flach- statt des Schrägdachs kommen.

Ein wichtiges Augenmerk fiel aber von Anfang an auf Barrierefreiheit bzw. Barrierearmut, wie auch Bürgermeister Ludwig Wahl betonte. Die wolle man nämlich sukzessive überall in Röttenbach vorantreiben.

Da ist es nicht verwunderlich, dass im Zuge der Generalsanierung auch ein Aufzug eingebaut werden soll. Über den werden dann alle Etagen der Halle, sogar das Kellergeschoss erreicht. Das ermögliche Personen mit Behinderung die Teilnahme an den sportlichen Aktivitäten. Ebenso können sie dann auch von den Tribünen aus das Geschehen in der Halle verfolgen. Dort sollen weitere Maßnahmen für die Barrierefreiheit getroffen werden. Die Nicht-Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung ist wichtiges Merkmal einer Baumaßnahme, will man dafür Fördergelder.

Weiterer Anbau geplant

An der Rückseite der bisherigen Halle wird es einen weiteren Anbau geben: Ein 20 Quadratmeter großer Geräteraum muss der Sanierung weichen. Deshalb wird es im Anbau weitere, dringend benötigte Lagermöglichkeiten (70 Quadratmeter) für Gerätschaften geben. Ebenso können Außengerätschaften untergebracht werden. Durch Anpassung des Geländes wird man zudem einen Außenzugang für Anlieferungen erhalten.

Der Anbau bietet auch die Möglichkeit einer sogenannten "Schnitzelgrube". Dabei handelt es sich um ein mit Schaumstoffstücken aufgefülltes Becken, dass vielseitig nutzbar sein wird. Angebracht werden kann dort unter anderem eine Boulderwand zum Klettern, daneben böte es noch die Möglichkeit für ein Trampolin und ein Spannreck. Das gefahrlose "Landen" wäre jeweils gesichert. Für Veranstaltungen könnte über ein Treppenhaus zu den Tribünen auch ein weiterer Zugang von außen geschaffen, die Schulstraße dann entlastet werden.

Rund 1,6 Millionen wird die Generalsanierung der Turnhalle und der Nebenräume samt Sanitäranlagen kosten. Zusammen mit den Maßnahmen für die Barrierefreiheit und den Baunebenkosten werden sich die Gesamtkosten auf knapp 2,9 Millionen belaufen. 1,992 Millionen, also etwa 80 Prozent davon, werden förderfähig sein. Bei einem Fördersatz von 55 Prozent werden bei der Gemeinde gut 1,6 Millionen Euro Netto-Kosten verbleiben.

Den Großteil der Kosten für die Aufrüstung zur Versammlungsstätte hätte man aber ohnehin für die Maßnahmen zur Generalsanierung der Sportstätte ausgegeben, nur in etwa zehn Prozent Mehrkosten kommen für die Versammlungsstätte hinzu.

Den genauen Zeitrahmen will man aber noch nicht festlegen, von derzeit einem Jahr Bauzeit war die Rede. Im August wird die Regierung von Mittelfranken die Prüfung für die Förderungen übernehmen. Nach der Prunksitzung im Januar soll mit den ersten Abbrucharbeiten begonnen werden.

Grundschule verlegt Sport-Unterricht nicht

Dann wird die Halle nicht mehr belegbar sein. Man wird sich für Schule und Vereine nach Ausweichmöglichkeiten umsehen müssen. Dafür, so schilderte der Bürgermeister, habe er bereits in den umliegenden Gemeinden angefragt und wartet nun auf Rückmeldung. Dann können verfügbare Kapazitäten erörtert werden.

Die Grundschule wird mit ihrem Schulsport aber nicht in umliegende Kommunen umziehen. Das ginge aus zeitlichen und personellen Gründen nicht, erklärte Rektor Oskar Holzmann. In der noch Zeit bis Weihnachten will man mehr Sport mit den Schülern machen, sobald das Wetter passt, die Außensportanlagen nutzen.

Keine Kommentare