"Run" aufs Rennen

2.8.2017, 16:05 Uhr

© Fotos: Niko Spörlein

700 Anmeldungen waren es bereits bis Dienstagvormittag, sagt Harald Scheidig, der "Präsi" des gastgebenden Motorradclubs Mühlhausen, was selbst den erfahrenen Vorsitzenden staunen ließ. Die vielen Voranmeldungen seien kein Wunder, meinte Sportleiter Fritz Schmitt, schließlich würden außergewöhnlich hohe Preisgelder winken. 400 Euro sind es in der Tageswertung für den ersten Platz; 1200 Euro (und ein Mountainbike) bekommt der Crosser, der am Ende die Serie mit insgesamt sieben Läufen gewinnt.

Der Pfennigstein ist bei der Cross-Country-Meisterschaft nach Triptis, Walldorf, Venusberg und Goldbach der fünfte Austragungsort, es folgen noch bis Ende September Schefflenz und Bühlertann.

Engpässe beim Stroh

Die Motorsportler mit Hang zum richtigen Dreck dürfen sich auf eine fünf Kilometer lange, schon weitgehend gut präparierte Piste freuen, die sich im angrenzenden Wald am Pfennigstein in Richtung Albach zieht – und laut Schmitt und seinem Streckenassistenten Dominik Gareis noch mit Strohballen gesichert werden müsse.

Und das sei, so Scheidig, aktuell ein richtig dickes Problem, denn die verpflichteten Landwirte der Umgebung könnten nicht auf ihre durchnässten Böden und somit habe man auch kein trockenes Stroh. "Mal sehen, wie wir das noch lösen", gab sich Scheidig allerdings zuversichtlich.

Wenn es ganz dick komme, dann müsse der neu in Programm aufgenommene MX-Supersprint auf dem 1800 Meter langen eigentlichen Motocrossgelände ausgetragen werden, für das Gareis und Schmitt noch richtig dicke Hindernisse (Baumstämme) platzierten – "damit die Jungs auch hie und da abbremsen müssen".

Eine Lizenz, wie beim ADAC-MX-Cup mit den Cross-Finals von vor zwei Jahren sei am Wochenende nicht nötig, auch keine Hubraumbegrenzung. Ob dies oder der schnöde Mammon der Grund ist für den angesagten "Run" auf den Pfennigstein, bleibt offen. Sicher, so Fritz Schmitt nach einen Blick auf die Anmeldeliste, sei jedoch, dass sogar Rennsportler aus Argentinien anreisen, die für einen Sponsor unterwegs sind, Crosser aus Rumänien, der Schweiz, Ungarn und Tschechien habe man auf der Liste gesichtet. Und natürlich Chris Gundermann (Pro Klasse) aus Hildburghausen. Gundermann, sagte Harald Scheidig, trainiere wöchentlich am Pfennigstein und könnte die Serie für sich entscheiden.

Gefahren wird in den Wertungsklassen Quad-Pro, Pro-Klasse und Supersprint. Die Piloten sind zwei Stunden auf der Strecke, Sieger ist derjenige mit den zu diesem Zeitpunkt meisten registrierten Runden, bis er die weiß-schwarz karierte Flagge sehe.

Ein Leckerbissen für den Nachwuchs wird wohl der Sonntagvormittag werden, wenn die Kids mit ihren Minicrossern auf die Piste gehen, gefolgt von den vierrädrigen Quads. Da wird dann auch der neue Stern am Motocross-Himmel von Nordbayern dabei sein, der zehnjährige Toni Montag aus Priesendorf. Er führt aktuell in seiner Klasse (65 Kubikzentimeter) die Nordbayernserie an, ist eines von rund 160 Mitgliedern beim Motorradclub Mühlhausen und lässt sich vom Papa Woche für Woche zum Trainieren zum Moto-Cross-Gelände zwischen Mühlhausen und Decheldorf fahren.

Naturbelassene Tribünen bieten Platz für die Zuschauer, wer sich tief in den Wald so grob zwischen Mühlhausen und Wachenroth wagt, der kann den Sportlern bei ihren riskanten Sprüngen noch näher sein als am eigentlichen Crossgelände. Die Mannen um Scheidig haben sich im Vorfeld auch hinsichtlich des Rahmenprogramms mächtig ins Zeug gelegt, denn die große Bühne für die Rockband "Innocent", die am Samstag ab 21 Uhr auftritt, steht inzwischen.

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