Sandstrand rieselt aus den Seiten

19.10.2011, 17:17 Uhr
Sandstrand rieselt aus den Seiten

© ths

Die eher ungewöhnliche Dauer ergab sich daraus, dass sich dem etwa 40-minütigen Vortrag aus dem Roman eine Diskussion mit dem Publikum anschloss. Dabei versprühte die in Kroatien geborene Autorin eine Atmosphäre, die an Sommer, Sonne, Strand erinnerte.

„Jeden Tag, jede Stunde“ sei ein Buch, in dem neben Luca und Dora das Meer quasi die dritte Hauptrolle spiele, so Dragnic´. Und so ist es kein Wunder, dass „...Sandstrand und ein paar Muscheln aus den Seiten rieseln...“, wie der Hessische Rundfunk über das Werk berichtete.

Sie habe das Buch auf Deutsch geschrieben, sagte die studierte Germanistin auf Nachfrage. Es gebe nämlich keine andere Sprache, bei der mit zusammengesetzten Wörtern so schön gespielt werden könne. „Wundervoll“ und „Traumhaft“ beispielsweise seien Wörter, die nach den Regeln der deutschen Sprache auch zu „Traumvoll“ verändert werden können. Und so sei ihr Buch: voller Träume.

Dragnic´ erzählte auch von der Entstehung des Buches. Sie habe mit sechs Jahren ihr erstes Gedicht geschrieben, und in den folgenden 40 Jahren nicht mehr mit dem Schreiben aufgehört. Die Geschichten verschwanden in einer Schublade.

Irgendwann schickte die Hobbyautorin doch einmal einen Roman (allerdings nicht den jetzt erschienenen) an zahlreiche Verlage und bekam Ablehnungen mit Standardantworten wie „Passt nicht in unser Verlagskonzept“.

Beim zweiten Versuch wandte sich Dragnic´ auch an Agenten, die wiederum die Lektoren in den Verlagen kennen und genau wissen, an wen sie sich wenden müssen. Die Deutsche Verlagsanstalt hat zugegriffen und dann ging alles ganz schnell: „Jeden Tag, jede Stunde“ landete für eine Woche auf Platz 50 der Bestsellerliste des Spiegel. „Immerhin, ich war drin“ meinte Dragnic´ lachend.

Mittlerweile ist das Buch auch in Italien und Bulgarien, den Niederlanden und Korea erschienen; für ein Erstlingswerk eine beachtliche Leistung, zumal noch 23 weitere Länder eine Lizenz gekauft haben, darunter Polen, Kanada und natürlich Kroatien. Nataša Dragnic´: „Da bin ich gespannt, was dabei herauskommt, denn selber übersetzen kann ich das nicht.“

Nataša Dragnic´ ist in Herzogenaurach durch ihre Dozententätigkeit bei der Volkshochschule und ihre Tätigkeit als Sprachlehrerin keine Unbekannte. Das zweite Buch will sie in den nächsten Monaten beenden. Dann soll auch wieder eine Lesung in Herzogenaurach stattfinden.

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