Schaeffler fährt Rekordergebnis bei Automotive ein

8.3.2017, 18:00 Uhr
Schaeffler fährt Rekordergebnis bei Automotive ein

© Berny Meyer

Haupttreiber für die positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 war die Sparte Automotive, die im Vergleich zum Vorjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 6,0 Prozent erwirtschaftete, teilte das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz am Mittwoch mit. Aus regionaler Sicht trug vor allem die starke Nachfrage in der Region Greater China zum Wachstum bei. Sehr erfolgreich entwickelte sich zudem das Aftermarket-Geschäft, das währungsbereinigt um 10,8 Prozent zulegte.

Das Industrie-Geschäft entwickelte sich in einem schwierigen Marktumfeld rückläufig. Der Umsatz sank währungsbereinigt um 4,8 Prozent.

Alle Regionen der Schaeffler Gruppe trugen zum Wachstum bei. In der Region Europa stiegen die Umsätze um 1,8 Prozent. Die Umsätze in der Region Americas lagen auf währungsbereinigter Basis auf dem Niveau des Vorjahres. Getrieben durch das gute Automotive-Geschäft stiegen die Umsätze in den Regionen Greater China und Asien/Pazifik um 13,3 Prozent bzw. 4,7 Prozent.

Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragssteuern (EBIT) vor Sondereffekten lag bei 1700 Millionen Euro (Vorjahr: 1676 Millionen Euro). Das den Anteilseignern zurechenbare Konzernergebnis stieg um 45 Prozent auf 859 Millionen Euro, was vor allem auf das verbesserte Finanzergebnis zurückzuführen ist. Der Vorstand schlägt vor diesem Hintergrund eine Anhebung der regulären Dividende von 35 Cent auf 50 Cent je Vorzugsaktie vor. Bezogen auf das den Anteilseignern zurechenbare Konzernergebnis vor Sondereffekten entspricht die geplante Dividendenauszahlung einer Ausschüttungsquote von rund 34 Prozent (Vorjahr: rund 29 Prozent).

Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG, zeigte sich erfreut über das Ergebnis des Geschäftsjahres 2016: "2016 war ein starkes Jahr. Wir sind gut aufgestellt. Unser Konzernergebnis ist um 45 Prozent auf 859 Millionen Euro gestiegen. Die reguläre Dividende soll von 35 auf 50 Cent je Vorzugsaktie erhöht werden."

Die Nettoverschuldung konnte im Laufe des Jahres 2016 um rund 2,3 Milliarden Euro reduziert werden. Sie betrug zum 31. Dezember 2016 2636 Millionen Euro (Vorjahr: 4889 Millionen Euro). Aufgrund der deutlich verbesserten Finanzsituation erhielt die Schaeffler AG im Oktober 2016 ein Investment-Grade-Rating von Moody’s.

Im Geschäftsjahr 2016 erhöhte die Schaeffler Gruppe ihre Investitionsauszahlungen um 121 Millionen Euro auf 1146 Millionen Euro. Die Investitionen wurden hauptsächlich in den Regionen Europa (657 Millionen Euro) und Greater China (234 Millionen Euro) getätigt und betrafen vor allem Kapazitätserweiterungen und Anlagen für Produktanläufe.

Die Schaeffler Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 2500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zum 31. Dezember 2016 betrug die Mitarbeiterzahl 86 662 und lag damit rund 3 Prozent über dem Vorjahreswert. In Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl um rund 400 auf rund 31 200 Mitarbeiter an.

Die Schaeffler Gruppe hat die im Laufe des Geschäftsjahres 2016 ausgearbeitete Strategie "Mobilität für morgen" verabschiedet und mit der Umsetzung begonnen. Im Rahmen dieser Strategie wird sich das Unternehmen auf drei zentrale Zukunftsfelder konzentrieren: E-Mobilität, Industrie 4.0 und Digitalisierung.

Eine der wichtigsten technologischen Veränderungen in der Automobilindustrie ist die Elektrifizierung von Antriebssträngen. Schaeffler als ein Automobilzulieferer mit hoher Fertigungskompetenz und Systemverständnis sieht diese Entwicklung als Herausforderung, aber auch als große Chance. Die Zahl der Kundenprojekte und Serienaufträge im Bereich der E-Mobilität nimmt stetig zu. Aktuell wurde die Schaeffler Gruppe mit insgesamt sechs Serienaufträgen für E-Achsen und Hybridmodulen von verschiedenen Kunden weltweit beauftragt.

Auch beim Thema Industrie 4.0 sind die Fertigungskompetenz und das Systemverständnis der Schaeffler Gruppe gefragt. Wälzlager sind ein idealer Ort, um mit Sensoren Daten zu generieren. Mit diesen Daten lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die zusätzlichen Nutzen und Mehrwert für Kunden schaffen.

Veränderte Prozesse

Die Digitalisierung verändert nicht nur Produkte und Produktionsabläufe, sondern alle Prozesse von der Entwicklung eines Produkts bis zur Nutzung beim Kunden. Eine der wesentlichen strategischen Initiativen der Schaeffler Gruppe ist deshalb die "Digitale Agenda" mit vier wesentlichen digitalen Geschäftsszenarien (Produkte & Services, Maschinen & Prozesse, Analysen & Simulation, Nutzererlebnis & Kundenwert). Schaeffler gestaltet so neue und erweiterte Geschäftsmodelle aktiv mit.

Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet die Schaeffler Gruppe mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum in Höhe von 4 bis 5 Prozent. Der Konzern erwartet, dass die Sparte Automotive im Jahr 2017 stärker wachsen wird als die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. In der Sparte Industrie wird mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau gerechnet.

Klaus Rosenfeld sagte abschließend: "Wir sind gut in das Jahr 2017 gestartet. Das Marktumfeld erfordert jedoch Flexibilität. Wir denken daher langfristig und setzen weiter auf Qualität, Technologie und Innovation. Für die Zukunftsthemen E-Mobilität, Industrie 4.0 und Digitalisierung sind wir gut aufgestellt."

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