Schätze aus der Vergangenheit können wieder glänzen

27.3.2015, 15:08 Uhr
Schätze aus der Vergangenheit können wieder glänzen

© Fotos: Barbara-Ann Distler

Schätze aus der Vergangenheit können wieder glänzen

© Fotos: Barbara-Ann Distler

Das Wasserschloss von Neuhaus stammt im Wesentlichen aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert, als es nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut wurde. Jedoch dürfte es im Kern deutlich älter sein. Die über einem mächtigen Sockelgeschoss errichtete zweigeschossige Vierflügelanlage um einen rechteckigen Innenhof zeichnet sich durch einen charakteristischen Rundturm mit Welscher Haube an der Südwestecke aus. Ein Wassergraben umgibt das Gebäude vollständig. Über eine Brücke war das Schloss mit den der Anlage vorgelagerten Wirtschaftsgebäuden verbunden, die 1902 aber größtenteils einem Brand zum Opfer fielen. Ein weiterer Kanal sowie eine heute nicht mehr erhaltene Mauer sicherten das Anwesen zusätzlich.

Vorbildliches Engagement

Die jüngst abgeschlossene Sanierung der Außenfassade war vor allem deshalb notwendig geworden, weil durch eindringende Feuchtigkeit Schäden im Mauerwerk entstanden waren. Die Ursache für die Risse, die sich wohl zum Großteil erst in den letzten Jahrzehnten gebildet hatten und teils nur notdürftig ausgebessert worden waren, konnte beseitigt und die Fassade neu verputzt werden. Auch die Fenster wurden sensibel dem historischen Bestand angepasst. Hervorzuheben ist die kreative wie denkmalpflegerisch besonders verträgliche Lösung, an dem Volutengiebel weiches Walzblei zur diskreten Versiegelung der Schlusssteine zu verwenden, um ein weiteres Einsickern von Wasser zu verhindern. Dank des vorbildlichen Engagements der Eigentümer erhielt das weithin sichtbare Wasserschloss eine deutliche Aufwertung.

Das ehemalige Gasthaus am Marktplatz in Lonnerstadt erhält sein charakteristisches Aussehen durch das Fachwerk. Der zweigeschossige, langgestreckte Satteldachbau, der um 1680/90 entstand, wurde mit zeittypischen Konstruktions- und Dekorationselementen wie K-Streben, doppelten Fußstreben oder den Andreaskreuzen unter den Giebelfenstern versehen.

Nach langem Leerstand war das Gebäude in einem schlechten Zustand, wurde aber schließlich vom jetzigen Eigentümer unter überaus hohem persönlichem Einsatz und mit einem nicht selbstverständlichen Sinn für die zahlreichen historischen Details nach und nach komplett instandgesetzt und behutsam unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Gesichtspunkten an heutige Wohnstandards angepasst. Zunächst wurde die Statik gesichert und die notwendigen Reparaturen am Fachwerk durchgeführt. Dabei konnten die originalen Putze und Gefache konserviert werden. Bei der Innenrenovierung wurde die alte Grundrissstruktur beibehalten, ebenso konnten zahlreiche Einzelheiten der überlieferten Ausstattung wie zum Beispiel Farbbefunde und Wandmalereien, Türen, Böden und Bohlenbalkendecken aufgearbeitet und übernommen werden. Wo dies nicht möglich war, wurde in Orientierung am historischem Vorbild nachgebaut.

Bei der notwendigen Erneuerung der Haustechnik hat man darauf geachtet, dass alle historischen Oberflächen möglichst nicht beeinträchtigt wurden. Hervorzuheben ist unter vielen anderen schonend durchgeführten Einzelmaßnahmen die Dämmung mit Lehm an den Innenwänden des früheren Tanzsaales des Gasthauses.

Insgesamt wurden in Mittelfranken 54 historische Bauwerke berücksichtigt und die Denkmalprämierung wie in den Vorjahren auf zwei Veranstaltungen aufgeteilt.

Keine Kommentare