Schlüsselübergabe fürs Museum im Storchenrathaus

17.3.2017, 06:00 Uhr
Schlüsselübergabe fürs Museum im Storchenrathaus

© Anestis Aslanidis

Mit "Herzenswärme, sozialer Kompetenz und Sachverstand" bescheinigte Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm, habe Ehrenbürger Sebastian Schmidt das Heimatmuseum geleitet: "Eines der schönsten Museen weit und breit", wie Brehm überzeugt ist.

Sebastian Schmidt, der das Heimatmuseum im Storchenrathaus mit Sorgfalt betreute, bekundete auch Dankbarkeit gegenüber seinem Team von 14 ehrenamtlichen Aufsichten: "Es ist viel Idealismus dabei". Zu seinen Lieblingsexponaten zählen in jedem Fall die fränkische Anna Selbdritt und die Zunfttruhen, die sich das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg auch schon für Schauen auslieh.

14-tägig und an Markttagen wie zu den 34 Sonderausstellungen, die intensiver Vorbereitung bedurften, war das Museum bislang geöffnet. Dies wird Nachfolger Christian Plätzer nicht sogleich ändern.

Allerdings, so sein Ansatz, sollte das Museum intensiver auch von Schulklassen besucht und genutzt werden. Auch eine Erweiterung des Museums dergestalt, dass Ackerbaugeräte, die zurzeit in Depots schlummern, in Altstadt-Scheunen zur Schau gestellt werden könnten, "schwelt schon lange", wie Sebastian Schmidt sagte und Brehm bestätigte.

Sebastian Schmidt war, nach Friedrich Gebhardt, Anton Wölker, Georg Firnkes, seit 1978 der vierte Leiter des 1929 begonnenen Heimatmuseums. Mit der Sammlung alter, barocker Zunftgegenstände und bäuerlichen Hausrats im Alten Schloss begann die Schau.

1954 erfolgte wegen baulicher Unzulänglichkeiten ein Umzug in den Stadtturm, dessen Klima jedoch den Exponaten nicht bekam. 1982 wurde das noch zum Teil vermietete Alte Rathaus bezogen. Schüler des Gymnasiums halfen beim Umzug.

Die Bestände wurden umfänglich restauriert und neu geordnet. Ausstellungsstücke wie die Reisekoffer des Brasilienforschers Johann Baptist Ritter von Spix kamen so erst zur Geltung. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern half bei der fachlichen Beratung.

2003 wurde im Dachgeschoss der Ausstellungsraum für "Vor- und Frühgeschichtliche Funde aus dem Aischtal" eröffnet. In ihm befindet sich auch das nachgebildete Wollhaarnashorn aus dem Pleistozän, 25000 Jahre vor unserer Zeitrechnung.

Mit dem Satz: "Alles hat seine Zeit" zog Sebastian Schmidt die Museumstür hinter sich zu. Eine gebührende Verabschiedung soll folgen.

Keine Kommentare