Schnee-Eulen sind Stars bei Harald Lochner

1.9.2015, 10:46 Uhr
Schnee-Eulen sind Stars bei Harald Lochner

© Foto: Roland Meister

Schnee-Eulen sind Stars bei Harald Lochner

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Waren es früher die kleinerern Waldvögel, die Lochner faszinierten, wurden im Lauf der Jahre die Vögel immer größer. Der Vogelfreund hat die Schnee-Eulen bei einem befreundeten Züchter gesehen und sich sofort in sie verliebt.

Bei der Schnee-Eule handelt es sich um eine Eulenart, die in unseren Breiten in freier Wildbahn nicht zu finden ist. Die Schnee-Eule kommt etwa in Tundren von Island, Nordeuropa, Sibirien, Alaska, Kanada und Grönland vor.

Die Kosten, die ein solch ungewöhnliches Hobby nach sich zieht, sind erheblich. Das beginnt schon beim Kauf eines Vogels oder eines Brutpaares, der bei mehreren Hundert Euro liegt, und geht weiter über die Unterbringung bis hin zum Futter. Lochner ist derzeit im Besitz eines Zuchtpaares und eines weiblichen Solovogels aus der eigenen Nachzucht. Dieses junge Fräulein hat heuer zum ersten Mal Eier gelegt, mangels Partners natürlich unbefruchtet.

Hunger auf 60 Küken

Der Nahrungsbedarf ist insbesondere während der Aufzucht des Nachwuchses immens: Rund 60 Küken werden verfüttert. Seit dem ersten Zuchterfolg im Jahr 2013 hat Lochner regelmäßig drei junge Schnee-Eulen die, noch nicht flügge, schon einen Abnehmer haben. Dies ist ein großer Tierpark in Holland, der sich auf die Zucht und Vermarktung von Schnee-Eulen spezialisiert hat.

Die Anzahl des Nachwuchses kann Lochner mit der Futtermenge während der Paarungszeit regulieren. Füttert er während dieser Zeit viel, gibt es viele Eier, füttert er weniger, ist auch Anzahl der Eier geringer. Lochner hat festgestellt, dass drei Jungvögel für sein Zuchtpaar optimal sind. Es gibt bei der Aufzucht und Fütterung keinen Stress für den Altvogel und die Jungen gedeihen prächtig.

Die Voraussetzungen zum Züchten von Vögeln, egal welche Art, ist gesetzlich geregelt. Die Vögel, die zur Zucht verwendet werden, müssen ebenso wie die Jungvögel beringt sein. Bei den Schnee-Eulen ist zudem eine so genannte Cites-Bescheinigung gemäß dem Washingtoner Artenschutzabkommen sowie eine Halte- und Zuchtgenehmigung erforderlich.

Nachdem es sich bei den Schnee-Eulen um eine meldepflichtige Vogelart handelt, ist nicht nur der Nachwuchs, sondern auch der Altvogel ohne Cites-Bescheinigung wertlos. Die Cites- Bescheinigung muss Lochner Jahr für Jahr für seinen Nachwuchs neu beantragen. Zudem muss ein Zuchtbuch geführt und der Nachwuchs beringt werden. Somit ist sichergestellt, dass alles den gesetzlichen Bestimmungen konform läuft.

Die Körperlänge eines ausgewachsenen Vogel beträgt etwa 55 bis 66 Zentimeter. Die Männchen sind dabei, wie bei vielen anderen Eulenarten, etwas kleiner als die Weibchen.

Dies gilt auch für das Körpergewicht. Bei den ausgewachsenen Schnee-Eulen wiegen die weiblichen Vögel zwischen 1,6 und 2,5 Kilogramm. Die Männchen bringen es auf 1700, die Weibchen auf 2100 Gramm. Die Flügelspannweite ist mit 145 bis 157 Zentimetern beachtlich. Das Nahrungsangebot der Schnee-Eule besteht meist aus kleinen Säugetieren wie Mäusen, vor allem aber aus Lemmingen. Die Schnee-Eulen können durchaus Tiere bis zur Größe von Schneehasen oder Enten erbeuten. In der Gefangenschaft müssen meist Küken als Nahrung dienen.

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