Dreitägige Pferdegala im Seebachgrund startete mit der Dressur

24.8.2014, 17:41 Uhr
Dreitägige Pferdegala im Seebachgrund startete mit der Dressur

© Horst Linke

Dressur stand am Freitag für die rund 50 Gespanne auf dem Plan. Etwas für Spezialisten, wie auch Mitorganisator Michael Bastian einräumt. Und höchst anspruchsvoll, gerade die Übergänge zwischen den verschiedenen Gangarten und Lektionen. Das Kunststück sei, so Bastian, dass das Pferd „Losgelassenheit“ ausdrücke, gerade wenn es besonders konzentriert beispielsweise im versammelten Trab auftreten müsse.

In der obersten Klasse S sind natürlich ausnahmslos Könner am Werk, dennoch sieht Bastian mit Kennerblick immer wieder Fehler, die auch den drei Kampfrichtern nicht verborgen bleiben, die rund um das 100 mal 40 Meter große Geviert verteilt sitzen.

Die Dressur ist Teil eins eines Dreikampfs – und man kann da schon in der Gesamtwertung viel an Boden verlieren. Auch die Optik zählt. Wer schlampig gekleidet antritt oder wessen Outfit nicht stimmig ist, wird in punkto Präsentation herunter gewertet. Der Stil ist allerdings frei wählbar: Ländlich-regional oder vornehm englisch beispielsweise. Und das Geschirr für die Pferde muss ebenfalls passend dazu gewählt werden.

Wurde am Freitag im eleganten, meist historisch angehauchten Dressurwagen gefahren, kam am Samstag der Marathon-Wagen zum Einsatz. Der muss im Gelände einiges aushalten – und wie in der Formel 1 gilt die Regel: Jedes Gramm weniger kostet in der Anschaffung Geld, bringt aber auch mehr Geschwindigkeit. Ab 2500 Euro ist eine solche Sportkutsche zu haben, „nach oben offen“, fügt Bastian an.

Er selbst war am späten Nachmittag an der Reihe. Weil sein Haflinger ECC‘s Andy mit einem Stockmaß von 1,51 Metern zu groß für ein Pony ist (die dürfen maximal 1,48 Meter messen), muss er bei den Großpferden antreten. Wie auch seine Mitorganisatorin Silke Kotzer, die beiden hofften, trotz der Doppelbelastung vorne mitmischen zu können. In der A-Klasse (eine Kategorie darunter) führte nach dem ersten Tag Tobias Traut vom Nachbarverein in Niederlindach mit seiner Adrienne die Wertung an.

Im Rahmenprogramm gab es auch diverse Wettbewerbe für Reiter – und besonders die für Haflinger wurden gut angenommen. So reiste auch die Schweizerin Petra Zindel an, weil in ihrer Heimat für die Ponys nicht viele Turniere stattfinden. Ihre vierjährige Stute Pippolina muss zwar noch viel lernen, wie ihre Mutter Heidi Werner berichtet, aber mit den langen Zöpfen dürfte sie auf jeden Fall den Preis für die beste Frisur gewinnen. Im Dressurviereck reichte es in der Reitpferdeprüfung erfreulicherweise immerhin zu Rang drei, die anspruchsvollere L-Dressur gewann sie mit dem erfahreren Nemo sogar.

Die Mama war zufrieden und erklärte, warum sie als Pferdefamilie von Warmblütlern zu den Ponys wechselte: „Wir machen alles: Fahrsport, Geländereiten, Springen und Dressur. Haflinger sind einfach vielseitig und charakterstark.“ Sie haben aber auch einen eigenen Kopf, wie Michael Bastians Frau Susanne beim Einreiten erleben musste: Ihr Nevano bockte bei einem Kommando und warf sie kurzerhand ab, so dass sie mit einer Schramme im Gesicht in den Parcours einritt.

 

Keine Kommentare