Schräge Sicht auf die Schöpfung

15.10.2017, 13:14 Uhr
Schräge Sicht auf die Schöpfung

© Foto: Margot Jansen

Aber zunächst ist es finster im vollbesetzten Vereinshaus und er muss erst einmal seine Probleme mit dem "Zyniker" am Mischpult klären. Sein Flehen: "Es werde Licht" verhallt ohne Resonanz. Also erzählt er erst einmal von seinen früheren Auftritten etwa bei den veganen Geologen, da gab es Metzgererschießungen und die Seligsprechung von Tofu-Krapfen. Das findet der Mann am Mischpult lustig und es wurde Licht.

Lustig muss er auch weiterhin sein, denn Gott hat zwar sechs Tage geackert, aber er ist mit seiner Schöpfung nicht zufrieden und will alles wieder zerstören, wenn er nicht einmal im Jahr zum Lachen gebracht wird. Da gab es wirklich etliche Pannen, das muss sein Schöpfungsassistent Berti zugeben.

Die "Hoppala-Kiste", in der sich die missglückten Exemplare, wie etwa die Kardinäle oder Erich Honecker befinden, ist gut gefüllt. Berti hätte vieles anders gemacht. Seine Lieblingsfantasie ist, wie sich Hitler selbst wegen Befehlsverweigerung in den Zipfel schießt.

Böse, kompromisslos und wortgewaltig ist dieser Berti (alias Sigi Zimmerschied), aber er meint es gut mit den Menschen. Er denkt sich immer wieder Entertainment aus um den Schöpfer zum Lachen zu bringen. Leschs Kosmos etwa ist Gottes Lieblingscomedy, herzhaft gelacht hat er auch über den Mann mit Sprachfehler, der der Menschheit die Literatur erklärt hat.

Er hat da schon noch eine Idee: Wie wäre es, wenn man mal wieder eine Kontinental-Plattenverschiebung inszenieren würde? Da würde der Flüchtling in seinem Boot im Mittelmeer aber staunen, wenn plötzlich ein 4000er vor ihm auftauchen würde.

Dem Einfallsreichtum von Zimmerschied sind keine Grenzen gesetzt, sein Sarkasmus ist ätzend und sein Feldzug gegen die Dummheit missionarisch. So meinte er denn auch am Ende: Geht jetzt einfach und versucht in Herzogenaurach noch etwas zu essen zu bekommen. Viel Glück!

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