Schüler in Herzogenaurach zeigten sich wählerisch

21.9.2017, 17:01 Uhr
Schüler in Herzogenaurach zeigten sich wählerisch

© Foto: Peter Roggenthin

"Ich habe die Grünen gewählt", verrät Adrien aus der 8 a, einer von 147 Schülern der Mittelschule Herzogenaurach, die gestern im Wahllokal in der Aula ihre Stimme abgaben. "Ich habe mir die Programme angesehen, und das hat mir am besten gefallen."

Maria und Christina (Namen geändert) aus der 10 a haben das Kreuz dagegen bei der CSU gemacht. "Wir haben im Unterricht die verschiedenen Ziele der Parteien recherchiert", erklärt Christina. "Bei einigen Parteien ist ja vieles ähnlich", hat Maria festgestellt. "Und dann gefällt einem aber bei der einen Partei das eine, bei der andere Partei das andere." Die CSU hat für Maria und Christina jedenfalls die meisten Pluspunkte gesammelt.

Ob die Grünen, die CSU, die SPD oder andere Parteien, bei der von dem Berliner Verein "Kumulus" organisierten Juniorwahl geht es vor allem darum, Interesse an der Politik zu wecken. Im Unterricht wurde das Wahlsystem erklärt, und die Programme der wichtigsten Parteien wurden durchforstet.

"Man muss aufpassen"

"Die Wahl läuft fast genauso ab wie in echt", erklärt Andrea Düthorn, Klassenleiterin der 9 a, die die Wahl für die Mittelschule umgesetzt hat. Da muss alles passen: Die Wahlhelfer müssen wachsam sein. Bei einer demokratischen Wahl ist Fehlerlosigkeit oberste Maxime. "Eigentlich ist es einfach, ich nehme die Wahlberechtigung entgegen und gebe die Wahlzettel aus", sagt Helfer Jan-Luca. Und trotzdem: "Man muss aufpassen, dass nichts durcheinander geht." Das Wahlhelfer-Team muss gut harmonieren, sonst geht schnell etwas schief.

In der Mittelschule Herzogenaurach hat man sich dafür entschieden, ab der 8. Klasse wählen zu lassen. "Das sind fast ausnahmslos Schüler, die dann bei der Bundestagswahl in vier Jahren wirklich wählen können", so Andrea Düthorn.

Nach der Wahl wurden die Stimmen in der fünften Schulstunde vom Wahlteam ausgezählt. Das Ergebnis gibt es aber, genauso wie bei der echten Wahl, erst am Sonntagabend.

Bundesweit nehmen laut "Kumulus"-Verein rund eine Million Schüler teil. Im Landkreis sind es die Schülerinnen und Schüler auch der Gymnasien Herzogenaurach und Höchstadt, der Montessori-Schule Herzogenaurach, der Don-Bosco-Schule Höchstadt, des Gymnasiums und der Erich-Kästner-Schule Spardorf und der Mittelschule Baiersdorf.

Übrigens: Wie bei der echten Wahl gab es keinen Wahlzwang. Doch die Quote der Nichtwähler war in den Schulen eine vernachlässigbare Größe. Schule und das wahre Leben, das kann man zwar nicht immer wirklich vergleichen, doch Andrea Düthorn ist sich sicher: "Durch die Junior-Wahl wird die Bereitschaft, später wählen zu gehen, gestärkt."

www.juniorwahl.de

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