Schwarzer Samstag im Baskenland und in Unterfranken

25.6.2017, 15:11 Uhr
Schwarzer Samstag im Baskenland und in Unterfranken

© Foto: moe

Zuerst musste Schell bei den "Bayerischen" der U 20 über 2000m Hindernis in Schweinfurt antreten. Auf dem Papier sollte er um den Titel mitlaufen, denn nur Tim Jäger aus Penzberg hatte eine ähnliche Bestzeit wie der Höchstadter aufzuweisen. Im Rennen ließ er sich aber bereits nach 600 Metern von der Spitze zurückfallen, fand sich kurze Zeit später sogar am Ende der Verfolgergruppe wieder und attackierte nur im Mittelteil nochmals – nach einem lautstarken Zuruf seines Trainer Markus Mönius.

Dieses Aufbäumen hielt aber nur kurz an, verkrampft musste er sich sogar ans Ende des Feldes zurückfallen lassen und finishte als Vorletzter in 6:11,88 Minuten, weit entfernt von seinem eigentlichen Leistungsvermögen. Am Ende reichte es gerade einmal zu Platz vier. Im Anschluss sprach der Höchstadter Chefcoach deutliche Worte mit seinem Schützling, da dieser in letzter Zeit viel alleine trainiert hatte und mit dem fehlenden Selbstvertrauen seine Rennen antritt.

Martin Grau reiste mit seinem Nationalkaderkollegen Philipp Reinhardt (Jena) nach Bilbao (Spanien). Der Biengartner musste nach seiner Wadenverletzung eine Zwangspause einlegen und verpasste so die Qualifikation für die Team-Europameisterschaft in Lille (Frankreich). Auch der Jenaer hatte keinen guten Start in die Saison, und so entschloss man sich gemeinsam ins Baskenland zu reisen.

Vom Papier her sollte es ein gutes Rennen mit Zeiten um die 8.30 Minuten werden, genau das, was Grau aktuell in den Beinen hat. Doch Hindernisrennen haben ihre eigenen Gesetze. Mit 30 Minuten Verspätung ging es auf die betonharte Bahn. Vom Start weg lief die Uhr im Ziel nicht mit, für die Athleten ohne Betreuer eine schwierige Situation, denn speziell im Mittelteil ist die Zeitkontrolle alle 400 Meter extrem hilfreich. Als dann noch der Tempomacher bereits am dritten Wassergraben stürzte, waren die Führenden auf sich alleine gestellt.

Martin lief zwar clever immer auf Position zwei bis drei, spürte aber etwa 800 Meter vor dem Ziel, dass das Tempo zu niedrig wurde. So übernahm er die Führung und nur ein Läufer aus Uganda konnte ihm folgen. 300 Meter vor dem Ziel hatte dieser noch ein paar Körner mehr und zog an dem Höchstadter wieder vorbei.

Im Ziel stoppte die Zeit für Martin Grau bei 8:38,29 Minuten, was eine leichte Verbesserung zu Jena bedeutete, aber lange nicht, was möglich wäre. Dies bestätigte er auch in einem Anruf nach dem Rennen bei seinem Trainer: "Die Wade hat gehalten, im Ziel war ich weniger platt als nach dem Abschlusstraining am Dienstag, ich brauche unbedingt noch ein weiteres Rennen." Dies ist auch nötig, wenn er die geforderte Norm von 8:35 zur Universiade bis Qualischluss 2. Juli noch erreichen will.

Damit stecken er und sein Trainer aber in einer Zwickmühle. Das einzig schnelle Rennen findet bereits am Mittwoch in Ostrava (Tschechien) statt, eine kurze Zeit für eine Zusage des Meetingchefs und für die Regeneration.

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