Sekt über neuen 3,7-Millionen-Euro-Bau gegossen

15.8.2016, 14:00 Uhr
Sekt über neuen 3,7-Millionen-Euro-Bau gegossen

© Foto: Niko Spörlein

Die Steigerwaldstadt lässt sich diesen Neubau nach diversen anderen Großinvestitionen (zum Beispiel Freibad in Aschbach) einiges kosten, denn die Halle mit Platz für gleich zehn Einsatzfahrzeugen kostet 3,70 Millionen Euro, wenn sie – so die Vorstellungen des Planers – im Mai/Juni 2017 eingeweiht wird. Geregnet hatte es Ende März schon beim Spatenstich, am späten Freitagnachmittag beim Richtfest suchten sich die Gäste die noch wenigen Plätze im Rohbau, die schon eine Obergeschossdecke hatten, um nicht nass zu werden.

„Nomen est omen“, meinte Krapp, was bedeutet: der Name ist ein Zeichen — schließlich sei das Wasser das Element der Feuerwehren. Doch nicht immer geht es bei der Freiwilligen Feuerwehr Schlüsselfeld um Feuer, sehr oft wird die Truppe mit Kommandant Georg Krug auch zu technischen Hilfeleistungen auf die nahe Autobahn Nürnberg–Würzburg gerufen. 50 aktive Helfer stehen Krug aktuell zur Seite, berichtete der Kommandant unter dem noch schnell von Zimmerermeister Ron Sommerlatt (Firma Schaffitzel aus Schwäbisch Hall) festgenagelten Richtbaum auf der Gerätehalle.

„Ein gelungener Bau“, stellte Bürgermeister Krapp fest, denn laut Georg Krug habe die Schlüsselfelder Feuerwehr momentan sieben Einsatzfahrzeuge, inklusive eines neuartigen Wechselladers des Landkreises mit drei Abrollbehälter (für Geräte, mit einem Tank mit 5500 Liter Wasser, für eine Sandsackabfüllmaschine) und die müsse die Wehr gegenwärtig außerhalb des alten und maroden Feuerwehrhauses am Rande der Innenstadt unterbringen.

Architekt Blum hat ferner eine Waschhalle, einen Jugend- und Fitnessraum, getrennte Umkleideräume, ein Schulungszimmer, ein Kommandantenbüro, einen Bereitschaftsraum und eine Atemschutzwerkstatt eingeplant. Letztere wird am Donnerstag, 18. August, auch die Lokalpolitiker bei der Stadtratssitzung beschäftigen, denn dann wird es um die Ausstattung dieser Werkstatt gehen. „Wir wollen nämlich alles weitgehend selbst machen“, meinte der Kommandant, entsprechendes Equipment werde benötigt.

Bald Stützpunktfeuerwehr?

Eine Atemschutzwerkstatt, später vielleicht einmal eine Atemschutzübungsstrecke ähnlich wie in Herzogenaurach, dürfte durchaus ein weiterer Schritt hin zu einer Stützpunktfeuerwehr sein, die Landrat Johann Kalb zwar nicht explizit ankündigte, die seiner Meinung nach aber auch durchaus denkbar sei. Mit diesem neuen Feuerwehrzentrum sei die Wehr in der Steigerwaldstadt nämlich eine der großen Feuerwehren im Landkreis Bamberg, so Kalb. Und mit den Dimensionen der Gerätehalle zeigte sich Kalb auch einverstanden, schließlich müsse man bei einer prosperierenden Stadt in die Zukunft denken.

Klar, dass sich bei diesen Rahmenbedingungen — Schlüsselfeld erhält einen Zuschuss des Freistaates über 750 000 Euro — der Sekt aus den Händen von Zimmerermeister Sommerlatt auf den noch nicht befestigten Boden der Fahrzeughalle ergießen musste. „Ein Hoch auf die Handwerkskunst“, auf die Zimmerer zuvorderst natürlich, aber auch auf die Baufirma Seeger, die sich zwecks Zeitplan mächtig ins Zeug legte.

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