Selber Wölfe fühlen sich pudelwohl auf Höchstadter Eis

27.11.2016, 21:18 Uhr
Selber Wölfe fühlen sich pudelwohl auf Höchstadter Eis

© Foto: Ralf Rödel

Ganz, ganz schwer hatte es der HEC in den ersten Minuten gegen die pausenlos wirbelnden Oberfranken, denen zudem der Puck am Schläger kleben zu schien. Ganz defensiv stehend, wollten die Gastgeber dem Favoriten begegnen – angesichts der 1:9-Schlappe im Hinspiel nur zu verständlich.

Dennoch hätten die Hausherren in Führung gehen können: Ales Kreuzer hatte Max Cejka in die Gasse geschickt, der enteilte der Vertedigung, scheiterte aber an Keeper Sebastian Stefaniszin. Das war es aber für einige Zeit mit Entlastung für die Alligators.

Bissige Wölfe

In der 6. Minute stand die vierte Höchstadter Reihe gegen die erste der Selber. Und da bissen die Wölfe zu. Als in einem Getümmel vor dem Tor offenbar ein HEC-Akteur die Scheibe illegal mit der Hand gespielt hatte, gab es zunächst Penalty, den der starke Philipp Schnierstein gegen Jared Mudryk jedoch parierte. Dann aber folgte noch eine Zeitstrafe gegen Richard Stütz, die der Gast mit einem abgefälschten Distanzschuss zur Führung durch Christopher Schadewaldt nutzte.

Danach schwamm die heimische Abwehr weiter, die nächste Strafe war schon angezeigt, wurde aber nicht mehr ausgesprochen, weil die Wölfe den Torwart vom Eis nahmen und mit Umsicht und Geduld die Lücke in der Defensive ausspähten: Michael Dorr markierte das 2:0. Es „roch“ nun nach einer erneuten Klatsche. Aber die Wölfe präsentierten sich nun eher katzenartig und spielten mit dem Opfer statt zuzubeißen. Das rächte sich. Zwar brachten die Alligators im ersten Überzahlspiel kein einziges Mal das Team in Powerplay-Position, doch als die zwei Minuten abgelaufen war, markierte Michal Petrak aus dem Nichts das 1:2 mit einem beherzten Schuss aus spitzem Winkel.

Nun schien die Scheu abgelegt, Selb machte weiter das Spiel, aber der HEC konterte nun mutiger, fast hätte Kreuzer nach Querpass von Cejka kurz vor der Sirene noch den Ausgleich erzielt.

Feuer in der Partie

Nach dem Seitenwechsel war plötzlich richtig Feuer in der Partie. Drei Strafzeiten in Folge trafen die Selber; die Alligators zogen nun ein sehenswertes Powerplay auf, mehrere Großchancen ließen sie jedoch liegen. Mit Fünf gegen Drei stand man auf dem Eis, als ausgerechnet Routinier Petrak als letzter Mann den Puck vertändelte und sich nur mit einem Foul zu helfen wusste. Immer noch in Überzahl stürmte der HEC munter nach vorne, vergaß aber, dass mit Kyle Piwowarczyk einer der besten Stürmer der Liga völlig frei auf einen Fehler lauerte. Der passierte auch, und der Kanadier schloss diesen Konter in Klassemanier zum 3:1 ab (25.).

Da hatte das Team gleich zwei Mal in kurzer Zeit alle Disziplin fahren lassen — eine Mannschaft wie Selb nutzt so etwas in der Regel aus. Nach dem 4:1 durch Landon Gare aus extrem spitzen Winkel war der Käse wohl gegessen, nach dem ebenfalls nicht unhaltbar wirkenden 1:5 hatte auch Schnierstein keine Lust mehr, Carsten Metz durfte zwischen die Pfosten und bekam gleich mächtig Arbeit.

Moral stimmte

Auf der Gegenseite war nur noch ein Konter über Patrick Dzemla berichtenswert, den Stefaniszin aber abwehrte. Auch im Schlussdurchgang war dem HEC in Sachen Moral nichts vorzuwerfen, er gab nun sogar den Ton an gegen Gäste, die nun einen Gang heruntergeschaltet hatten.

Das 2:5 durch Cejka war also durchaus verdient. Und die Alligators wollten ihren Fans noch mehr bieten. Mehrmals fehlte nur etwas Schussglück, das im Gegenzug Ondruschka bei einem Konter in Unterzahl zum 6:2 hatte. Danach ging es weiter munter hin und her, doch nur der Tabellenführer traf noch einmal.

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