Serieneinbruch: Dieb ließ Bewohner schlummern

HERZOGENAURACH / HÖCHSTADT - Auftakt im Prozess gegen einen 31-jährigen Serieneinbrecher am Nürnberger Landgericht. Der Mann soll laut Staatsanwältin Anna Turczyn alleine und mit Komplizen in zwölf Einfamilienhäuser eingebrochen sein, darunter auch Tatorte in Großenseebach, Adelsdorf, Mühlhausen und Röttenbach. Auf diesen Diebestouren entstanden 8000 Euro Sachschaden, Beute rund 30 000 Euro.

Beunruhigende Erkenntnis für die solcherart Geschädigten: Sie schliefen bei fast allen dieser abendlichen und nächtlichen Einbrüche im vorigen Sommer, zwischen Mai und September. Für die Taten reiste der Angeschuldigte mehrfach von Albanien nach Deutschland ein. An diesem ersten Prozesstag äußerte er sich nicht zu den Vorwürfen. Insgesamt sind sieben Verhandlungstage angesetzt, Mitte August soll das Urteil gefällt werden.

Bei den meisten Taten bohrten der oder die Einbrecher zwei Löcher in die Terrassentüre. Mit einem Draht legten sie dann die Hebel der Terrassentüren um. Nur am 13. Tatort, einem Wohnhaus in Röttenbach, konnten sie sich diese Mühe sparen. Dort war das offen stehende Küchenfenster nur durch ein Fliegengitter versperrt. Aus dem Wohnzimmer des Ehepaares klauten sie Geldbeutel, i-Phone, Samsung-Handy und ein Apple-Tablet. Gesamtschaden: über 1100 Euro.

Im zweiten heimgesuchten Röttenbacher Haus war die Terrassentür unversperrt. Die Langfinger nahmen eine Handtasche mit hinaus in den Garten. Dort klauten sie nur 65 Euro Bargeld aus dem Geldbeutel.

Teuer wurde es für eine abwesende Großenseebacher Familie. Dort entstand allein durch das Aufhebeln eines Küchenfenster 2500 Euro Schaden. Bei der Tat zwischen 19 und 22 Uhr brachte der Angeschuldigte zunächst mehrere Gegenstände in den Garten. Dann sortierte er nicht Stehlenswertes aus und klaute drei Halsketten, drei Ringe, und mehrere Ohrstecker im Wert von 6100 Euro, außerdem 300 Euro Bargeld. Den Schmuck hat die Polizei sichergestellt.

Auch auf der Terrasse eines schlafenden Adelsdorfers sortierte der mutmaßliche Täter sein Diebesgut. 120 Euro Bargeld behielt er schließlich für sich. Ein zweites Adelsdorfer Einbruchsobjekt war allerdings besser gesichert. Hier gelang es dem Angeschuldigten nicht, die Terrassentüre zu öffnen. Allerdings gab es durch das versuchte Aufhebeln der Tür knapp 1000 Euro Sachschaden.

Aus einem Haus in Mühlhausen wurden eine Damenlederjacke, eine Fleecejacke des Fischereivereins Mühlhausen, T-Shirts und eine Aktentasche geklaut. Wert: knapp 260 Euro. Schaden an der Terrassentür: 1000 Euro.