Spannende Einblicke in der "Lebenshilfe-Straße"

10.10.2017, 07:00 Uhr
Spannende Einblicke in der

© Foto: Selina Feder

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Lebenshilfe Erlangen- Höchstadt öffneten die fünf Häuser der Lebenshilfe in der Einsteinstraße von 11 bis 16 Uhr ihre Türen. Unter dem Motto "miteinander – mittendrin" war ein buntes Rahmenprogramm geboten.

Gegründet wurde die Lebenshilfe ERH im Jahre 1967. Heute unterhält der Verein 21 Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung, darunter Kindergärten, Wohneinrichtungen und Werkstätten. Eine von mehreren Jubiläumsveranstaltungen in diesem Jahr war nun der Tag der offenen Tür in der Einsteinstraße. Die Lebenshilfe hat hier viele Standpunkte und Angebote – "vielleicht sollte die Einstein- in Lebenshilfe-Straße umbenannt werden", scherzte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Ulrich Wustmann.

In der Geschäftsstelle war die 50-jährige Geschichte des Vereins nachgezeichnet. Interessierte konnten sich des Weiteren mithilfe der Website informieren. Kinder durften in Tastboxen verschiedene Gegenstände erfühlen. Gleichzeitig diente die Geschäftsstelle als Startpunkt eines Gewinnspiels. Die nächste Station war der LebensRaum. Das Haus beherbergt seit kurzem die Tagesstätte für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, nächste Woche kommt eine Gruppe für Autisten hinzu. Die Lebenshilfe begleite Menschen quasi "von der Wiege bis zur Bahre", erklärte Wustmann. In der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle (kurz: IFS) werden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderung vom Säuglingsalter bis zur Einschulung betreut. Ein Team von Psycholog(inn)en, Logopäd(inn)en und Ergotherapeut(inn)en kümmert sich um die Betroffenen. Es gibt Heilpädagogische Förderung und eine Schreibaby-Sprechstunde. Im Landkreis ERH-West (mit Hemhofen und Röttenbach) werden so derzeit 250 Kinder gefördert. Am Samstag konnten sich kleine Besucher auf dem Spielplatz der IFS austoben oder Stationen rund um die visuelle, auditive, taktile Wahrnehmung und die Motorik erkunden. Luftballontiere wurden gebastelt und ein Insektenhotel für den Garten des Hauses gebaut. Ein Kasperle-Theater begeisterte ebenfalls.

Musikalisch war in der Tagesbetreuung für Erwachsene nach dem Erwerbsleben (kurz: TENE) einiges geboten. Wo sich normalerweise Arbeits- und Schlafräume befinden, unterhielten ein Querflötenensemble und ein Jazzchor der Musikschule die Gäste. Der Jazzchor ist seit bald 20 Jahren Teil der Behindertenarbeit.

Die letzte offene Tür war die des Wohnheims für Senioren mit mehreren oder schweren Behinderungen. Diese Einrichtung ist die jüngste in der Einsteinstraße, da sie erst im Mai 2015 eröffnet wurde. Ulrich Wustmann sieht die Räumlichkeiten als absolutes "Sahnehäubchen" der Lebenshilfe, hat man doch von der Dachterrasse aus einen tollen Ausblick. Neben den 23 Bewohnern konnten diesen auch die Besucher genießen und sich von Magier Christian Singer bezaubern lassen.

Damit sind die Jubiläumsveranstaltungen nicht vorbei: Abschließend findet am Sonntag, 29. Oktober, eine Modenschau mit Lebenshilfe-Models im Novina Hotel statt.

Keine Kommentare