Spannung und letzte Appelle vor dem Bürgerentscheid

17.4.2015, 18:44 Uhr
Die Stadt-Umland-Bahn: Wird Sie Realität?

© Matthias Kronau Die Stadt-Umland-Bahn: Wird Sie Realität?

Die Leser unserer Zeitung werden nichts versäumen. Wir berichten auf mehreren Kanälen über den Bürgerentscheid. Am Sonntag gibt es im Internet Informationen live. Um 12 Uhr startet auf www.nordbayern.de/herzogenaurach ein Live-Blog für all diejenigen, die immer auf dem Laufenden bleiben wollen. Hier liefern die Redakteure aus den Wahllokalen aktuelle Eindrücke und Bilder, bündeln Stimmen von Beteiligten und Bürgern sowie erste Zahlen und Ergebnisse.

Auf der Webseite und auf Facebook (www.facebook.com/nn.herzogenaurach) kann zudem jeder seine Meinung zu dem Thema loswerden.

Ihre Stimmen haben bislang eher wenige abgegeben. Das Ordnungsamt im Herzogenauracher Rathaus zählte am Freitagmittag 1626 Briefwähler. Fünf Briefwahlbezirke hat die Stadt eingerichtet. Die Beteiligung bislang deutlich geringer als z. B. bei den Kommunalwahlen 2014.

Auch in Höchstadt und Röttenbach gibt es nicht viele Briefwähler. Es ist sogar weniger als bei der Europawahl 2014. Rund 1300 hat Gerhard Leicht gezählt, Wahlleiter in Höchstadt. Bei der Abstimmung zum EU-Parlament waren es 2000 gewesen. „Es ist ja eigentlich leichter, ins Lokal an die Urne zu gehen, als die Unterlagen vorab zu beantragen“, sagt er und hofft deshalb auf eine größere Beteiligung.

Gerald Brehm, Bürgermeister von Höchstadt und bekannter StUB-Gegner, hat den Briefwahl-Aufwand gerne betrieben. „Ich habe schon gewählt“, verkündet er, schließlich bricht er in der Nacht zum Sonntag auf in einen Urlaub nach Gran Canaria. Auch in Röttenbach ist die Beteiligung laut Wahlleiterin Susanne Müller etwas geringer als bei der Europa-Wahl. Rund 470 von 3822 Stimmberechtigten hatten sich bis Freitagnachmittag für die Briefwahl entschieden.

Für den Beitritt des Landkreises in den Zweckverband machen sich in letzter Minute weitere Gruppen stark. So der fast komplette Herzogenauracher Stadtrat. 29 der 30 Bürgervertreter haben eine Resolution unterschrieben, in der sie ihre Unterstützung bekräftigen für eine Straßenbahn als Rückgrat des ÖPNV zwischen Nürnberg, Erlangen, Uttenreuth und Herzogenaurach, ergänzt mit einem optimierten Bussystem zur Erschließung weiterer Gebiete im Landkreis.

Die Landkreis-Gemeinden sollen durch die StUB auch weiter attraktive Wirtschaftsstandorte bleiben, selbst wenn sie nicht an der zunächst zu planenden T-Trasse liegen. Jedenfalls sei es kein politisch verantwortliches Handeln, die StUB abzulehnen, ohne genaue Planzahlen zu kennen. Diese kann, wie mehrfach berichtet, nur der Zweckverband berechnen lassen. Die Resolution trägt alle Unterschriften der Stadträte von SPD, CSU, Grünen und Freien Wählern. Es fehlt lediglich die der FDP-Stadträtin Britta Dassler.

Auch die Betriebsrats– und Personalratsvorsitzenden von zehn Großbetrieben in der Stadt Erlangen und dem Landkreis ERH sprechen sich für die Bildung des Zweckverbands aus. Sie fordern eine zukunftsfähige Mobilität im Zentrum der Metropolregion und erhoffen sich von der Bahn „eine attraktive und ökologisch nachhaltige“ Bewältigung des Pendlerverkehrs insbesondere in Spitzenzeiten. Der Zweckverband sei nötig, um die Finanzierbarkeit seriös zu berechnen. Unter den Unterzeichnern sind Roswitha Hermann von adidas und Thomas Mölkner von Schaeffler.

 

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