SPD Höchstadt: Mechthild Glab übernimmt

15.5.2017, 14:00 Uhr
SPD Höchstadt: Mechthild Glab übernimmt

Er sei "nicht frustriert, nicht beleidigt und von niemandem gedrängt worden", sagte der scheidende Chef. Vielmehr sei es mit 65 Jahren an der Zeit, Platz zu machen. Mechthild Glab (36) reihte ihre Wahl ein ins aktuelle Geschehen, nämlich dem Stabwechsel an der Spitze der Bundespartei und der Kür von Natascha Kohnen zur designierten bayerischen Landeschefin.

Das Ergebnis der Mitgliederbefragung, das wenige Stunden zuvor bekannt geworden war, beklatschten die Anwesenden im ASV-Sportheim lebhaft. Bei der Zustimmungsrate knüpfte die frischgebackene Ortsverbandsvorsitzende an Martin Schulz an: Alle 22 Wahlberechtigten gaben ihr die Stimme.

An sozialdemokratischem Stallgeruch fehlt es der Lappacherin nicht: Vater Volker Glab ist einer ihrer Vorgänger an Höchstadts SPD-Spitze. Dass Mechthild Glab sich einiges zutraut bewies sie, als sie vor drei Jahren bei der Bürgermeisterwahl gegen den favorisierten Amtsinhaber Gerald Brehm antrat. Seit neun Jahren sitzt sie im Stadtrat und auch für den Kreistag hat sie ein Mandat.

Norbert Bechstein verschwindet mit seinem Rückzug von der Parteispitze keineswegs von der kommunalpolitischen Bildfläche. Auch er ist Mitglied im Stadtrat und darüber hinaus im Kreisvorstand seiner Partei. Die Höchstadter kennen den umtriebigen Elektroingenieur unter anderem von seinem Engagement als Kirchenvorstand und im DGB. Die Erlanger Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann und der Kreisvorsitzende Fritz Müller lobten seine Verdienste. "Gefeiert wird noch", kündigte die Parlamentarierin an. Müller sprach von einem Generationenwechsel und bescheinigte Bechstein eine unverwechselbare Art der Amtsführung, mit der er der SPD Höchstadt seinen Stempel aufgedrückt habe.

Die übrige Führungsmannschaft macht unverändert weiter. Eva Hankel und Erik Lukaszewicz bleiben Stellvertreter der Vorsitzenden, Martin Freundt kümmert sich um die Kasse und Urich Hankel führt Protokoll.

Neu im Beisitzerrat sind Beate Glab, die Mutter der neuen Chefin, sowie Norbert Bechstein, der seinem Ortsverein weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Aus aktuellem Anlass wurde heftige Kritik am Management der Bauarbeiten in der Stadt laut. Durch die überraschende Sperre der Brückenstraße ist die Durchführung des für Samstag geplanten Brückenfestes der SPD stark infrage gestellt.

Genosse Günter Schulz will wegen dieser Angelegenheit gleich zu Wochenbeginn im Rathaus vorsprechen. Der zweite Bürgermeister kritisierte die allgemein schlechte Koordination bei den Bauarbeiten. Ins selbe Horn blies Andreas Hänjes, der sich dabei vor allem auf den Brückenbau bezog.

Außerdem erwähnte der Fraktionsvorsitzende, dass sich die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Gerald Brehm (Junge Liste) zunehmend schwierig gestalte.

Der Rathauschef sei zuletzt allzu sehr auf seinen Widerstand gegen die Sparkassenfusion fokussiert gewesen. Dagegen lobte Hänjes die Zusammenarbeit mit der CSU auf Kreisebene. Die "klappt hervorragend", findet der Kreistagsabgeordnete.

 

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