SPD plant Schritte zum geförderten Wohnungsbau

3.7.2015, 16:25 Uhr
SPD plant Schritte zum geförderten Wohnungsbau

© Archivfoto: Groh

Die Industriestadt Herzogenaurach gedeiht und vor allem wird sie weiter wachsen, was die Einwohnerzahl anbelangt. Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 die 30 000-Einwohner-Marke geknackt wird.

Dieser Entwicklung Rechnung tragen will ein Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, der weitere Schritte zur mittelfristigen Wohnbauentwicklung, insbesondere was den geförderten und sozialen Wohnungsbau anbelangt, vorsieht.

In einem Pressegespräch erläuterten die Fraktionsvorsitzenden Sarah Litz und Curd Blank das Anliegen, das in der Sitzung des Stadtrates im September auf der Tagesordnung stehen und behandelt werden soll.

Der hohe Bedarf an Wohnraum, der ja in der gesamten Industrieregion Nürnberg herrscht, wird laut Litz und Blank weit über das hinausgehen, was der inzwischen zweite erschlossene Bauabschnitt auf der Herzo Base bietet. Da Vorlaufzeiten für zusätzliche Wohnraumerschließungen mehrere Jahre betragen können, müssten schon jetzt die Weichen dafür gestellt werden.

Die SPD-Fraktion regt deshalb an, bereits jetzt die Erschließung des dritten Abschnittes auf der Herzo Base, der sich südlich des geplanten Grünstreifens befindet, vorzubereiten. Auch hier schwebt den Genossen vor, Kapazitäten für alle Altersgruppen bei preiswerten Mietwohnungen zu schaffen. Aber Herzogenaurach ist eine hochpreisige Stadt, wo selbst Einheimischen Modelle nicht gerade billig sind. Außerdem so Litz und Blank müsse der demografischen Entwicklung Rechnung getragen werden. Viele Menschen würden immer älter und würden Wohnraum benötigen, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Dazu gehören beispielsweise ebenerdige Gebäude oder Mehrgenerationenhäuser, wie sie auch in Weisendorf existieren. In Kooperation mit der Stadt gelte es dafür zu sorgen, „dass uns die demografische Entwicklung nicht davonläuft“, hieß es.

Auch ein Gebiet östlich der Fachklinik in Richtung Dambachtal haben die Sozialdemokraten ins Auge gefasst. Die Verwaltung soll alle nötigen Schritte (Flächenankauf, Umsetzung, Einheimischenmodell, Flächennutzugsplanänderung, Bebauungsplanaufstellung usw.) für das Areal (heute noch Ackerland bzw. Grünfläche) zwischen der Reuth und Dambach (und Hans-Ort-Ring und nördlicher Bebauungsgrenze an der Lessingstraße) „zum Zwecke der Erweiterung der Wohngebiete mit Geschosswohnungsbau, insbesondere auch für geförderten und sozialen Mietwohnungsbau in die Wege zu leiten“.

Darüber hinaus, so Litz und Blank, sollten seitens der Stadt auch Nachverdichtungen durch Wohnungsbau im Bestand, insbesondere in der Innenstadt und den heute schon mit Baurecht versehenen Flächen, die leider nicht in ausreichender Zahl auf den privaten Markt kämen, wohlwollend begleitet werden.

Aber auch die Ortsteile müssten in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden und zwar für mögliche kleinere Erweiterungen im Wohnungsbau. Dann können sich vielleicht manche der rund 15 000 Pendler, die in Herzogenaurach arbeiten, hier auch einmal Wohnraum schaffen. Bevor aber auf der Herzo Base der Startschuss für die Bebauung fällt, muss erst einmal der Streit mit dem vorherigen Investor beigelegt werden. Fragt sich, wie lange sich das noch hinziehen wird.

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