Spektakuläre Großübung auf zwei Höfen in Herzogenaurach

2.11.2015, 08:30 Uhr
Spektakuläre Großübung auf zwei Höfen in Herzogenaurach

© Foto: Brandl

Schnellen Fußes eilen die Feuerwehrleute in Hauptendorf in ihr Feuerwehrhaus. Zu Hause haben sie alles stehen und liegen gelassen. Viele wissen nicht, dass sie zu einer Übung ausrücken und folgen umso schneller dem Ruf der Sirenen. Kurze Zeit später verlässt das Feuerwehrauto mit Martinshorn und Blaulicht das Gerätehaus.

Weit haben es die Hauptendorfer nicht und preschen auf den Hof von Familie Engel. Hier raucht es stark aus den Scheunentoren und aus dem Dach. Schnell sind Schläuche ausgerollt und die Löscharbeiten beginnen.

Zur selben Zeit auf dem Hof nebenan treffen die Freiwillige Feuerwehr Niederndorf sowie die Herzogenauracher Stützpunktwehr ein und beginnen mit der Brandbekämpfung in einer Grube. „Salpetersäure wurde in einem Regal gelagert, welches umfällt und die Säure auslaufen lässt. Wenn die Säure mit organischem Material in Kontakt kommt, entsteht Feuer.“ So Patrick Dreher, der die Übung überwacht und mit geplant hat. Das Feuer welches die Übung realistischer erscheinen lassen soll, brennt noch nicht einmal richtig, da wird es auch schon wieder gelöscht.

In diesem Moment trifft auch schon die Drehleiter ein und wird über die aufgeweichte Wiese manövriert die unter dem Gewicht etwas nachgibt. „Hält der Hof das Gewicht?“ ruft noch einer der Feuerwehrleute, ehe die Leiter abgestützt wird. Der Wasserwerfer am Korb beginnt ferngesteuert, die Scheune mit bis zu 1500 Litern Wasser in der Minute zu besprühen.

Mehrere Personen werden vermisst

Auf dem Nachbargelände beginnt der Innenangriff mit Atemschutz. Mehrere Personen werden vermisst und müssen in der eingenebelten Scheune gefunden werden. Das ist gar nicht so leicht, die Sicht reicht nur wenige Meter und in der finsteren Halle sind allerhand Großgeräte gelagert. Die Wärmebildkamera sorgt im Ernstfall an dieser Stelle für Durchblick, zeigt aber auf der Übung nur die Kollegen, denn die Puppen strahlen keine Wärme ab. Die Brandbekämpfung findet im Innenangriff mit sechs C-Rohren statt.

Nicht nur ausgebildete Feuerwehrfrauen und Männer nehmen an der Übung teil. Auch Jugendfeuerwehrler dürfen mithelfen und übernehmen wie Marius Wolter von der Freiwilligen Feuerwehr Hauptendorf die Atemschutzüberwachung. An anderer Stelle sichern die Jugendfeuerwehrler die Wasserversorgung und tragen „Verletzte“ aus der „Gefahrenzone“.

Das Fazit von Patrick Dreher nach der Übung: „Wir können zufrieden sein. Bis auf kleine Fehler, die jedoch unvermeidlich sind, war die Übung ein voller Erfolg und das Zusammenspiel von drei Wehren hat super funktioniert.“ Nachdem nach dem Einsatz alles wieder aufgeräumt ist; gibt es für die Feuerwehrleute noch eine Belohnung: Die Hauptendorfer Feuerwache wurde schnell mit Biertischen bestückt für die verdiente Brotzeit.

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