Spitzenreiter im Angriff schon wieder meisterlich

8.1.2017, 19:22 Uhr
Spitzenreiter im Angriff schon wieder meisterlich

© Foto: Ralf Rödel

Fast 200 Zuschauer erlebten von den Kästl- Schützlingen immer wieder traumhaften Angriffshandball und gute Einzelaktionen. Allerdings offenbarte die TSH vor allem vor der Pause einfach zu viele unerklärliche Abstimmungsprobleme, die man in dieser Anzahl nicht ignorieren darf. Vor der robusten Kreisläuferin Spatz hatte Trainer Hans-Jürgen Kästl gewarnt, doch die Leichtigkeit, mit der diese Akteurin ihre neun Tore erzielte, war schon bedenklich.

Kästl versuchte gegenzusteuern, indem er Saskia Probst vor die Abwehr stellte, was generell eine probate Maßnahme gewesen wäre. Hier aber wurden nun die schon vorher großen Lücken im TSH-Abwehrverband nochmals breiter, und da der Gegner vermehrt zwei Spielerinnen an den Kreis stellte, sah sich der TS- Coach gezwungen wieder auf die übliche 6:0-Formation umzustellen.

In der Pause konnte man dann die Abwehr jedoch neu justieren, und so fanden die Gastgeberinnen die nächsten 20 Minuten auch defensiv die richtigen Lösungen, konnte sich fast wie im Rausch rasch auf 31:22 (48.) absetzen, ließ dann aber wieder die Konsequenz beim Verteidigen des eigenen Tores vermissen.

Dies aber darf man gegen den Tabellenfünften, der zuletzt sechs Spiele in Folge gewonnen hatte, nicht ungestraft machen. Die Gäste zeigten sich extrem bissig und erfolgreich beim Ausnutzen jeder kleinsten Schwäche auf Seiten der Gastgeberinnen.

Der ASV hatte die TSH vom Anpfiff weg enorm unter Druck gesetzt, die Führung wechselte ständig und erst in 15. Minute konnte Sarah Stephan nach einem der erneut genialen Langpässe von Torfrau Martina Ebersberger mit dem 9:6 einen Drei-Tore-Vorsprung erzielen. Dachau zeigte aber durchgängig eine tolle Moral und glich in der 20. Minute beim 10:10 erneut aus.

In dieser Phase nun kamen die individuellen Stärken bei der TSH zum Tragen. Vor allem Laura Wedrich, Carole Mittelheisser und Sarah Stephan, letztere zum Glück für ihr Team kurzfristig doch einsetzbar, waren kaum zu bremsen. Nach erneutem Zuspiel Ebersbergers auf Tanja Küffner ging es mit 18:15 in die Kabinen.

Was danach kam, waren fast 20 Minuten feine Werbung für Frauenhandball, primär dargeboten von der TSH, aber immer wieder dagegen gehalten seitens der Gäste. Dazu kamen zwei sehr gut leitende Schiedsrichterinnen.

Wichtig für das spielentscheidende Absetzen war es, dass Saskia Probst, vor der Pause etwas neben sich, nun regelrecht explodierte und sich somit für die Gäste ein völlig neuer „Gefahrenherd“ auftat. Auch Lena Mergner, die sich mit der immer stärker werdenden Christin Lang am Kreis abwechselte, war für den Gegner zunächst ein anderer Spielertyp, auf den man sich lange nicht einstellen konnte.

Kästl: „ Es war nicht einfach, nach dieser längeren Pause den Kopf wieder für den Wettkampf frei zu bekommen, mit zu vielen individuellen Fehlern speziell in der Abwehr haben wir uns das Leben vor der Pause selber schwer gemacht. Umso mehr bin ich angetan von der durchgängigen Steigerung in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit, das war schon hohe Qualität.“

TSH: Ebersberger, Bernhardt (zwei von vier Siebenmetern gehalten); Kräck 1, Mittelheisser 4, Stephan 5, Wedrich 9/4, Bestle 1, Mittasch 2, Mergner 3, Probst 5/1, Erdmann, Lang 2, Theobald 1, Küffner 1.

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