Staatsministerin Huml zu Gast in Höchstadt

12.2.2016, 06:00 Uhr
Staatsministerin Huml zu Gast in Höchstadt

© Berny Meyer

Die Verbesserung der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen durch den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung ist der Ministerin ein zentrales Anliegen. „Es muss selbstverständlich sein, schwerstkranken und sterbenden Menschen beizustehen. Das bedeutet, ihnen durch ganzheitliche Begleitung ein selbstbestimmtes, möglichst schmerzfreies Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde zu ermöglichen“, sagte sie und zollte den rund 6600 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Bayern, die sich dieser Aufgabe widmen, größten Respekt. Dieses Engagement müsse wertgeschätzt, vor allem aber auch gefördert werden, so Huml.

Potenzial sieht sie beim Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Palliativversorgung und Pflegeheimen. Durch eine intensive Vernetzung, wie sie der 2014 von der St. Georgspfarrei ins Leben gerufene Runde Tisch der Sozialpartner in Höchstadt ermögliche, könnten die hierfür nötigen Strukturen wachsen.

„Mein Ziel ist es, insgesamt die Rahmenbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich zu verbessern“, betonte die Ministerin im Rahmen ihres Besuchs. Dazu sei es unter anderem nötig, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern, wozu nicht nur ansprechende Rahmenbedingungen und Vergütungen, sondern auch bedarfsgerechte Zugangsvoraussetzungen gehörten. Chancen böte das neue Pflegeberufegesetz, das die Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege vereinheitlichen soll. Trotz der dann bestehenden Durchlässigkeit zwischen den Arbeitsfeldern müsse aber gewährleistet sein, dass stets genügend Personal in der Altenpflege zur Verfügung stehe, betonte die Ministerin.

Besonderes Augenmerk richtete Huml auf die Strukturverbesserung der Gesundheitsversorgung. Um das hohe Niveau in Bayern zu erhalten, müsse auch investiert werden. „Das Zugunglück von Bad Aibling hat ganz aktuell wieder gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Krankenhauslandschaft auch in der Fläche ist“, sagte die studierte Medizinerin. Spontanen Applaus erntete Huml für ihren Einsatz für die Umstrukturierung und Erweiterung des Kreiskrankenhauses St. Anna. Dort sollen Anbauten entstehen, um Pflegestationen zu ergänzen oder Funktionsbereiche wie die Labordiagnostik unterzubringen. „Diese Maßnahme hat der Bayerische Ministerrat mit voraussichtlich förderfähigen Kosten von über 14 Millionen Euro unmittelbar in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2015 aufgenommen.“ Sobald die Planungen geprüft und gebilligt seien, könne mit den Arbeiten begonnen werden, so dass die Baumaßnahmen schon in weniger als drei Jahren abgeschlossen sein könnten, fuhr Huml fort.

In der anschließenden Gesprächsrunde erfuhr Huml, wo die Vertreter der sozialen Einrichtungen der Schuh drückt. Bürgermeister Gerald Brehm nutzte die Gelegenheit, der Ministerin abschließend das geplante „Höchstadter Modell“ für ein Integrationskonzept für Flüchtlinge vorzustellen. Statt eines „Kommens und Gehens“ wolle man die Neuankömmlinge in der Region integrieren. Dafür werde Wohnraum für 80 bis 100 Menschen geschaffen, die Deutsch- und Gesellschaftsunterricht erhalten sollen, um dann in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden zu können. Auch hierfür braucht es ein Netzwerk, an dem soziale Einrichtungen, lokale Arbeitgeber und ehrenamtlich Engagierte gerade knüpfen.

Keine Kommentare