Stössel und Wala: Politischer Einwanderer und Urgestein

28.6.2016, 18:21 Uhr
Stössel und Wala: Politischer Einwanderer und Urgestein

© F.: nr

Logisch, dass Ortsvereinsvorsitzender Gerd Brandmähl-Estor gleich eingangs der Versammlung diese Ehrungen vornahm, denn der Nürnberger Mundartvirtuose Günter Stössel brachte zwar Zeit mit nach Hemhofen, musste aber auch an seine weiteren Verpflichtungen denken.

Stössel ist ebenso seit 40 Jahren bei den Genossen wie Walter Wala, der seine Zelte bekanntlich schon lange in Hemhofen aufgeschlagen hat. Günter Stössel hingegen kam auf Umwegen nach Hemhofen und konnte bei der ordentlichen Hauptversammlung zu Jahresbeginn einen Termin für diese Ehrung nicht einhalten.

Als Stössel als richtiger „Nämbercher“ vor über 40 Jahren das damals noch blaue Parteibuch bekam, war der Mann der ersten Stunde beim Bardentreffen (1975) noch fest verankert in der Nürnberger SPD, erzählte er in Hemhofen unserer Zeitung. Kluge Köpfe gleichwohl geraten hie und da aneinander, die Meinungen in der SPD sind aus Tradition nicht immer gleich, sondern oft genug konträr. Da kam es für den stets fränkelnden Wortkünstler, der fast 20 Jahre lang als Maschinenbau-Ingenieur bei der damaligen KWU in Erlangen beschäftigt war, wie gerufen, dass er seinen langjährigen Freund Eberhard Irlinger wieder einmal traf.

Dass dieser wiederum in Hemhofen wohnte, passte Günter Stössel zu dieser Zeit gerade in seine genossenschaftlichen Zukunftspläne außerhalb der Noris-SPD.

„Bleibe treu“

Da er seinerzeit auch schon einige Auftritte auf Drängen von Irlinger in Hemhofen hinter sich gebracht hatte, sei ihm dieser Ortsverein wie gerufen gekommen, weshalb er sozusagen ausgewandert ist. „Und diesem Ortsverein bleibe ich auch treu“, so der 71-jährige Nürnberger.

Worüber man hierzulande auch froh sei, meinte Brandmähl-Estor bei der Versammlung und erinnerte Wala, Stössel und seine Mitglieder daran, dass 1976 — also das Jahr des SPD-Eintritts von Stössel und Wala — das „Große Britannien“ gerade einmal drei Jahre lang am europäischen Gedanken mitgearbeitet hatte.

Nach einem Ausflug in die große Politik durch die Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich standen die langwierigen Wahlen der Delegierten und Ersatzdelegierten für die Bundeswahlkreiskonferenz an.

Keine Kommentare