Straße wird mit Dünnschicht versiegelt

24.8.2017, 17:03 Uhr
Straße wird mit Dünnschicht versiegelt

© Foto: Horst Linke

Letzteres geschieht in einem Verfahren, das zwar im Kommen ist, dennoch noch nicht allzu häufig angewandt wird: Es wird eine Dünnschicht im Kaltverfahren aufgetragen. Dies erläuterte Jürgen Ertl, Chef der Tiefbau-Abteilung im Bauamt des Landkreises.

Einen Zentimeter dick ist die Schicht nur, die in Pudding-artiger Konsistenz aus der Maschine auf die Fahrbahn-Oberfläche fließt und wirkt wie eine Oberflächen-Versiegelung, haltbar laut Ertl zwischen sechs und zehn Jahre lang.

Die Masse besteht aus Bitumen, darin ein Stein-Sand-Gemisch mit Moränen-Steinchen bis drei Zentimetern Größe. Nach dem Auftragen wirkt die neue Oberfläche reichlich grob, aber, so Ertl, sobald die Masse erstarrt und getrocknet ist, ist sie auch befahrbar, und die darüber rollenden Autos bügeln die Oberfläche sozusagen glatt.

Der Vorteil des Verfahrens liegt vor allem in den Kosten. Die Dünnschicht als Versiegelung beugt teureren Reparaturen der eigentlichen Deckschicht vor, wenn, wie auf der Straße nach Baiersdorf vergangenes Jahr geschehen, die Schäden in der Fahrbahn repariert worden sind.

So dünn die neue Oberfläche auch ist, auf einer Strecke von gut sieben Kilometern braucht man dennoch 58 Lastwagen-Ladungen von dem Moränen-Gemisch. Baustellen-nahe Lagerflächen dafür hat der Landkreis laut Ertl nicht genug mieten können. Nur die Forstbehörden haben den Parkplatz an der Roten Marter und einen weiteren nahe dem Ausbau-Ende vor Dechsendorf zur Verfügung gestellt. So wurde ein zeitraubender Materialtransport vom Kreisbauhof in Heßdorf bis zur Baustelle nötig.

Sobald die Dünnschicht befahrbar ist, will man auch die Sperre aufheben. Markiert wird später, etwa in drei Wochen, sagt Ertl. Dann mit halbseitigen Sperrungen und Baustellenampeln. Bis auf weiteres freilich bleibt die Geschwindigkeit auf der Strecke auf 50 Kilometer pro Stunde beschränkt.

Bereits offen ist der Abschnitt der Baiersdorfer Straße innerhalb Röttenbachs. Hier hat, wie berichtet, die Gemeinde sieben Kanal-Hausanschlüsse erneuert und die Randsteine der Gehsteige gerichtet, teilweise barrierearm abgesenkt. Auch hier, sagt Bürgermeister Ludwig Wahl, wird weiter gearbeitet werden: Die Gehsteige bekommen noch das gemeindeweit verwendete Betonpflaster.

Das alles sind Sanierungsmaßnahmen, so Wahl. Er betont, dass weder der Straßenausbau noch Kanal- und Gehsteigarbeiten den Bürgern Umlagekosten bereiten.

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