StUB schon in zehn Jahren?

24.5.2017, 08:57 Uhr
StUB schon in zehn Jahren?

© Foto: Rainer Groh

Daniel Große-Verspohl führt die Geschäfte, Florian Gräf ist der Technische Leiter. Sie sollen das Jahrhundert-Verkehrsprojekt vorantreiben — zunächst bis zu Planungsstufe vier, sprich zur Fertigstellung aller Planunterlagen für die Zuschussanträge. Und, nachdem auch nach dem Ausscheiden des Landkreises aus dem Projekt die Förder-Aussichten von Bund und Land bestätigt worden sind, geht man davon aus, dass die auch schon 40 Millionen teuren ersten vier Planungsstufen nicht die einzigen bleiben.

Mehr noch: Läuft alles rund, könnte in zehn Jahren die Bahn fahren. So das Zeitschema. Darin gehen die beiden Geschäftsleiter und die Zweckverbandsführung davon aus, dass 2018 die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren fertig sind und 2021 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann.

Das ist für deutsches Planungsrecht fast schon Sprinttempo. Große-Verspohl und Gräf räumten ein, dass dieser Zeitplan bei einigen Verwaltern, als diese ihn hörten, fast den Einsatz eines Defibrillators nötig gemacht habe.

Der Weg durch Herzo

Und Gräf gab auch zu, dass sie — nach den Startverzögerungen im Zweckverband — erst seit 1. Januar im Amt, bisher "noch keine Bäume ausgerissen" haben. Aber einiges ist schon auf dem Weg: Für Herzogenaurach werde noch diese Woche der Prüfungsauftrag für die beste Trassenvariante auf Stadtgebiet vergeben.

Es gehe dabei insbesondere um die beste von zwei Möglichkeiten, die Endstation am alten Bahnhof von der Herzo Base aus zu erreichen: durch die Flughafenstraße oder durch die Rathgeberstraße zunächst zum Schaeffler-Osttor und dann zum alten Bahnhof.

Freilich gibt sich das Planungsrecht nicht damit zufrieden. Als Große-Verspohl auch sagte, man werde marginal auch die alte Bahntrasse nach Bruck mit prüfen lassen im Zuge der Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens, gab es Irritationen im Planungsausschuss. Retta Müller-Schimmel (Die Grünen) fragte nach, ob denn diese Trasse doch nicht aus der Diskussion sei.

Wirtschaftlich und förderrechtlich schon, war die Antwort. Eine Stadt-Umland-Bahn durchs Aurachtal bekäme keinen Euro Förderung. Aber das Planungsrecht fordere, das ein entsprechendes Gutachten genau dies ermittle und es somit im Leitplanverfahren dokumentiert sei. Einfach, um Einsprüchen oder Klagen vorzubeugen.

"Zu langsam"

German Hacker sah in diesem Fakt auch den Grund, warum die Planungsphase bei so einem Projekt länger sei als der eigentliche Bau. Denn Stephan Wirth (CSU) hatte mit seiner Schlussbemerkung wohl den meisten aus der Seele gesprochen: "Mir geht das alles zu langsam."

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