Südländisches Flair in buntem Ambiente

27.6.2016, 08:57 Uhr
Südländisches Flair in buntem Ambiente

© Foto: Margot Jansen

In diesem Jahr unter dem Motto „Die Weiße Nacht wird bunt“ präsentierten sich die Geschäfte in den Farben Orange, Blau, Rot, Grün und Pink. Luftballons in den entsprechenden Farben wiesen den Gästen den Weg. In der roten Lounge bei „Bücher, Medien und mehr“ wurden sie musikalisch von „Benni Aumeier & Friends“ begrüßt. Grund genug, sich schon hier einen Sitzplatz zu sichern, um nicht nur der Musik zu lauschen, sondern im Buchladen zu stöbern oder kühle Getränke und Fingerfood zu genießen. Der Hinweis auf der Speisekarte — „Heute Abend keine warmen Getränke“ — schreckte sicherlich niemand ab. Stöbern oder nach Schnäppchen Ausschau halten konnte man auch bei „Mode am Turm“ oder „Naturtextilien Rudert“.

Im roten Blütenmeer wollten die Agenda-21-Arbeitskreise Energie, Mobilität und Stadtentwickung erkunden, wie groß das Interesse der Herzogenauracher an Carsharing, also der gemeinsamen Nutzung von Autos, ist.

Im blauen Bereich lockten zwei Models die Besucher erst einmal zu „Röttger Schuh & Mode“, und auch „Mode für mich“ wartete mit einem Model in einem Traum aus Blau auf.

Die Evangelische Gemeinde präsentierte eine „Chair-ity“ – eine Stuhlparade. Pfarrerin Karola Schürrle erläuterte das Projekt: Aus ausrangierten Stühlen aus dem Kindergarten und dem Martin-Luther-Haus hatten mehrere „Künstlerinnen“ fantasievoll gestaltete Kunstwerke gemacht.

Da gab es den gemütlichen „Tante Elsbeths Schaukelstuhl“, den „Stuhl auf Wolke 7“, oder eine liebevoll mit Sukkulenten bepflanzten „Stuhlgarten“. Der Erlös aus dem Verkauf wird zur Neubestuhlung des Martin-Luther-Hauses und des Martin-Luther-Kinderhauses verwendet. Auf etlichen Stühlen prangte am Ende der Veranstaltung das Schild „Verkauft“. Dazu spielte die hauseigene Gemeindeband. Die konnte pausieren, als der Volkschor mit seiner Leiterin Cornelia Schmid das musikalische Kommando übernahm.

Exotischere Musik begrüßte die Bummler in der Lounge in Orange. Zwei Asylbewerber aus Syrien und einer aus der Ukraine (ursprünglich Nigeria) hatten sich spontan zu einem Trio zusammengefunden. Vor der „Goldschmiede“ präsentierten sie mit Gitarre, Saz (Langhalslaute) und Cajon (Sitztrommel) heiße Rhythmen. Hier bot Shaho Penjwen (Asylbewerber aus dem Irak) zudem die Möglichkeit, sich in einem professionellen Portrait verewigen zu lassen. Orangenbäume bei „Blumen Gauch“, Orangenbowle beim „Turmkämmerla“, Sonnen-Set bei „Höfer“ sowie orange Schüsseln und Teller mit zehn Prozent Rabatt bei „Haushaltswaren Maydt“ komplettierten das Angebot in Orange.

Beim „Turmkämmerla“ hatten sich so viele Besucher eingefunden, dass die Außenfläche bis zur „Villa Stockholm“ erweitert werden musste. Die Sitzplätze waren an diesen Abend höchst begehrt, und auch am Marktplatz blieb beim Bäcker Römmelt und bei der HerzoBar kein Stuhl lange ungenutzt.

Ebenfalls drangvolle Enge herrschte im Ratskeller, von wo Tom „Cat“ Wilson mühelos den ganzen Marktplatz mit amerikanischen und irischen Folksongs eroberte. In dieser grünen Zone konnte man sich bei „Schreib- und Spielwaren Ellwanger“ mit „Vedi“ (dem Maskottchen von Vedes) vor einer Dschungelwand ablichten lassen. „Scharf Automobile“ machte mit der Farbe ernst und präsentierte seinen Opel „Karl“ ganz in Kiwi-grün. Die anderen Autoanbieter, wie BMW Wormser und das Autohaus Pickel hatten ihre Modelle lieber in dezentem Weiß oder Schwarz gehalten.

Gar nicht dezent, sondern in frechem Pink warteten „fair-schenk“, „Die Nähbar“ und der Salon Ralf Dietz auf. Die vielen Fans hatten sich auch entsprechend im pinken Look gekleidet und genossen bei flotter Musik aus der Konserve ihre Erdbeerbowle.

Eigentlich sollte das Nachtshopping um 22 Uhr enden, die Geschäfte schlossen auch ihre Pforten, aber die Menschen hatten einfach keine Lust, nach Hause zu gehen. Sie plauderten weiter mit Freunden und ließen das Flair dieser Sommernacht auf sich wirken. Wer auf dem Weg zum Parkplatz war, der wagte noch schnell ein Tänzchen auf dem Parkplatz vom „Modetreff“. Das Gesangsduo Lisa Marie Holzmann und ihr Vater Josef begleiteten die Nachtschwärmer „Atemlos durch die Nacht“.

Der Erlös aus dem Speisen- und Getränkeverkauf in den Geschäften geht in diesem Jahr an die Opfer der Flutkatastrophe in Oberzenn.

 

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